Verkehr

Strassen
Schlafen im Auto oder Bus ist schon fast ein Ding der Unmöglichkeit. Zumindest für uns. Schlaglöcher jeglicher Grössen und Schikanen (Bodenwellen) die in unregelmässigen Abständen eingebaut wurden, sind die Hauptursache für eine holprige Fahrt. Häufig fehlt nur noch ein Bisschen und man würde die Decke touchieren. Dass es uns beim Busfahren nicht langweilig wird und wir nicht immer nur Auf- und Abbewegungen zu spüren bekommen, sorgen viele andere Hindernisse auf der Strasse für Abwechslung. Häufig sind die Hauptursachen die Menschen selber. Eine Autobahn zu Fuss überqueren scheint hier eine Normalität zu sein. So kommt es nicht selten vor, dass der Fahrer seine fahrtechnische Geschicklichkeit unter Beweis stellen muss, um einen schlimmen Unfall zu verhindern.

 

Lernfaher

Verkehr
„Organisiertes Chaos“. So könnte man den Verkehr in Indien mit zwei Worten beschreiben. Die wichtigsten Dinge für den indischen Verkehr sind die Räder, Motor, Steuerrad und die Hupe. Alles andere wird eigentlich nicht gebraucht. Der Blinker ist hier von der Hupe definiti20160703_222521v abgelöst worden. Das ganze Gehupe wird mit der Zeit zeimlich nervig, denn bei jedem Spurwechsel, Überholmanöver usw. wird gehornt. Doch nur so funktioniert der Verkehr hier. Eigentlich würde es Regeln wie in der Schweiz geben, doch daran halten sich gerade mal die Lernfahrer. Wenn überhaupt 🙂

20160704_180648Auch der Stau gehört zum Alltag. Der indische Stau ist nicht mit dem Stau aus der Schweiz zu vergleichen. Eine geordnete Struktur so wie wir es kennen, ist hier nicht ersichtlich. Eine drei spurige Autobahn wird infolge des Staus plötzlich sechspurig befahren. Oft kann man nur noch knapp einen Finger zwischen zwei Rückspiegel halten, sofern die Autos überhaupt noch einen haben.

Viele Inder getrauen sich nicht, selbts in ein Fahrzeug zu steigen und sich in das getümmel hineinzuwerfen. Wir verstehen das vollkommen, denn der Verkehr in der Stadt gleicht ohne zu übertreiben, einem Bienenhaus. Wir sind unendlich froh, werden wir täglich von unserem Company Bus abgeholt.

 

Fahrzeuge
So wie wir den Verkehr beschrieben haben, so sind unegefähr

20160707_072532
Kaputte Frontscheibe vom Company Bus

auch die Fahrzeuge. Ein neues, glänzendes Auto mit unverbeulten Chassis, ist etwa so selten zu sehen, wie eine leere Strasse in Bangalore. Fehlende Autotüren, zersplitterte und herausgefallene Scheiben, defektes Licht und total kaputes Chassis heghören zum ganz normalen Verkehrsalltag. Auch die Lastwagen und Busse sehen nicht mehr wirklich fahrtüchtig aus. Dennoch sind diese Fahrzeuge haufig extrem überladen. Vom enormen CO2 Ausstoss haben wir noch gar nicht gesprochen. Schwarze Rauchwolken werden von fast jedem Auspuff ausgestossen. Bei Rushour beginnen die Augen zu brennen und die Atmung wird aufgrund der Luftverschmutzung extrem erschwert.

 

 

 

Fortbewegungsmöglichkeiten
Zu den meist benutzten Fortbewegunsgsmittel gehören die Autos und Motorräder. Da wir aber erstens keines der beiden Fahrzeuge besitzen und zweitens uns sowiso nicht auf die Strasse wagen würden, sind 20160712_104144wir auf andere Möglichkeiten angewiesen. Ganz wichtig ist für uns der Combany Bus. Jeden Morgen um 07:23Uhr holt dieser uns vor dem Appartment ab und bringt uns am Abend wieder zurück. Die Fahrzeiten betragen am Morgen ca. 20 Minuten und am Abend ca. 45 -60 Minuten, jenachdem wie wir im Verkehr vorankommen.

Ebensowichtig sind für uns die Plattformen OLA und UBER. Beides sind Apps, bei denen man eine Mitfahrtgelegenheit anfordern kann. Man bezahlt fast nichts doch man kommt dennoch sicher und einfach ans Ziel. Eine günstigere, schnellere aber auch gefährlichere Fahrt erlebt man mit einer Rischkaw. Auch bekannt unter dem Namen „Tuc Tuc“. Will man eine lange, ungemütliche und stinkige Fahrt kann man ohne Probleme auch die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Dies ist aber auch nur dann moeglich, wenn man irgendwo ein Ticket auftreiben konnte.

 

Erlebnisse
Tiere
20160709_154354Eines der faszinierensten Erlebnisse in der Stadt waren eindeutig die Tiere. Man könnte meinen, dass sich ein ganzer Bauernhof in der Stadt verirrt hat. Kühe, Ziegen, Hunde, Katzen usw. haben es sich in der Stadt gemütlich20160709_154314 gemacht. Die Hunde geniessen das Leben vor Restaurants und Einkaufszentren und die Kühe auf den vielbefarenen Strassen und auf kleinen Müllhalden.

Company Bus
Bevor unser erster Arbeitstag in Bangalore überhaupt losgegangen war, durften wir schon ein bisschen die indische Mentalität näher kennenlernen. Der Company Bus kam aufgrund eines kleinen Unfalles erst eine Stunde später als geplant. Grund dafür war ein eine total zerstörte Frontscheibe. Ein Metalteil eines LKW hat sich während der Fahrt gelöst und ist ungebremst in die Frontscheibe geflogen. Zum Glük kam der Chauffeur und die Insassen mit einem Schock davon. Die Frontsccheibe musste ausgetauscht werden und schon war die Welt wieder in Ordnung.

Arbeitsweg
Folgende Geschichte hat sich auf unserem Arbeitsweg abgespielt. Ein Lastwagen drängte unser Company Bus während voller Geschwindigkeit gefährlich ab. Wütend fluchte unser Buschauffeur vor sich hin und 20160705_173917begann die Jagt nach dem Übeltäter. Mit überhötem Tempo probierte er den Lastwagen einzuholen, was nach ca. 2 Kilometer auch gelungen ist. Was jetzt kommt, haben wir zum Glük noch nie zuvor erlebt. Mit vollem Tempo bremste er apprupt um den Lastwagen auszubremsen. Als ihm dies gelungen ist, fuhr der Lastwagen neben unseren Bus und stellte unseren Chauffeur zur Rede. Nebenbei muss noch betonen, dass dies alles auf einer vielbefahrener, dreispuriger Autobahn stattfand. Nicht verwunderlich bildete sich ein riesiger Stau hinter uns und das gedröhne der Hupen übertönte das Gefluche. Nach wenigen Minuten war das Ganze dann endlich vorbei und Beide fuhren weiter als wäre nichts gewesen.

 

2 Kommentare

  1. Hallo Pascal und Daniel

    Birgit Näf hat mir den Link zu eurem Blog zukommen lassen.

    Mit Spannung habe ich eure Berichte durchgelesen und natürlich kamen bei mir gleich wieder meine Erlebnisse von meiner Zeit in Bangalore hoch.

    Es freut mich zu hören, dass es euch da gut geht und Ihr da auch freundlich aufgenommen wurdet. (habe dies auch so erlebt bei meiner Ankunft 🙂

    Ich sehe Ihr habt da auch schon einiges erlebt und eure ersten Eindrücke und Erfahrungen sammeln dürfen. Ich bin schon gespannt auf eure nächsten Einträge 😉

    Ich wünsche euch noch einen schönen und erfahrungsreichen weiteren Aufenthalt und wenn Ihr wieder zurück seid, können wir uns ja nochmal auf einen Kaffee treffen und über eure Erlebnisse in Bangalore sprechen.

    Alles Gute und Grüsse nach BBAN
    Patrick

  2. Salü Pascal und Daniel
    Der Verkehr ist nur so schnell wie der langsamste Teilnehmer (Ochsenkarren)
    Sonst gilt nur vorwärts schauen und fahren, mit der rechten Hand winken und mit der linken lenken und hupen. Der Verkehr ist wahrscheinlich etwas schneller als vor Jahren aber
    nicht viel sauberer.
    Noch viel Spass und lasst Euch besser chauffieren.

Kommentare sind geschlossen.