Trip nach Mysore

Am Zweiten Wochenende hier in Bangalore machten wir einen Ausflug nach Mysore. Doch wir waren nicht zu zweit. Sieben Lernende begleiteten uns, sie haben den Ausflug auch organisiert. Der Ausflug war eigentlich fürs erste Wochenende geplant, doch die ganze Organisation hat dann doch nicht so wirklich funktioniert. Dies war aber nicht weiter schlimm, so konnten wir das erste Wochenende mit unserem Mitbewohner aus Delhi verbringen. Er zeigte uns ein wenig die Stadt und wir besuchten einige Shopping Center. Zusaetzlich konnten wir so noch ein wenig detaillierter planen, wo wir übernachten werden. Ravindra (HR-Verantwortlicher für Lehrlingsabteilung) und Santhosh (Lehrmeister) halfen uns dabei das Hotel in Mysore zu buchen. So wurden wir am Samstagmorgen um etwa 06:30 mit einer halben Stunde Verspätung abgeholt. Dies ist für die Inder schon sehr pünktlich 🙂 . Als sie uns eingesammelt hatten, machten wir uns sofort auf den Weg nach Paduvalapatna. Das Dorf liegt ungefähr drei Stunden von Bangalore entfernt. Doch die Fahrt dorthin verging sehr rasant, denn im Bus hatten wir reichlich Action. Die Lernenden waren schon am Morgen in Partystimmung und deshalb hörten wir sehr laut Musik. Auf dem Weg hielten wir bei einem Hotel an, wo wir dann Frühstück assen. Es war sehr scharf, aber es schmeckte uns sehr. Auf der Weiterfahrt zeigten wir den Lernenden einige Fotos von der Schweiz und assen dazu Schweizer Schokolade. Nach ein wenig Orientierungsschwierigkeiten fanden wir das Dorf namens Paduvalapatna.

Paduvalapatna
Paduvalapatna ist der Heimatort von unserem Lehrmeister und seiner Frau. Dieses Dorf ist über 500 Jahre alt und befindet sich abseits jeder Zivilisation. Die Leute dort versorgen sich alle selber. Sie leben genauso wie die Leute vor 500 Jahren. Das Dorf war für uns eine grosse Attraktion, noch nie in unserem Leben haben wir so etwas gesehen. Der ganze Ackerbau wird nicht wie wir es kennen mit Traktoren und modernen Landwirtschaftsgeräten gemacht, sondern wie früher mit Ochsen und anderen Nutztieren. Ebenso kochen sie mit Feuer und das Wasser holen sie von ihrem Dorfbrunnen oder bei Quellen nahe dem Dorf. Die Häuser sind ebenfalls sehr faszinierend. In diesem Dorf gibt es ebenfalls sehr viele Tempel, welche die Einwohner vor Bösem beschützen sollten. Wir wurden eingeladen im Haus unseres Lehrmeisters zu essen, natürlich nach Indischer Tradition. So assen wir nach der Dorfbesichtigung mit den Lernenden am Boden auf Bananenblättern. Für uns beide war das eine komplett neue Erfahrung, die wir jedoch beide sehr schön und speziell fanden. Santhosh, unser Lehrmeister, wollte mit uns noch eine Wanderung durch den Dschungel machen. Wir konnten es beide kaum erwarten endlich zu gehen, denn wir waren beide noch nie in einem Dschungel. Also machten wir uns alle auf den Weg. Nach ungefähr eineinhalb Stunden durchquerten wir ihn und gelangten auf einen hohen Berg. Nun durften wir noch ein wenig klettern. Dies lohnte sich auf jeden Fall, denn die Aussicht war einfach nur grandios. Anschliessend gingen wir wieder ins Dorf zurück. Dort angekommen gab es noch ein etwas längeres Fotoshooting. Das nächste Ziel war ein Tempel. Angekommen zogen wir erstmals aus Anstand die Schuhe aus. Der Tempel befand sich auf einem Hügel, also mussten wir erstmals eine grosse Treppe bewältigen. Vor dem Eingang des Tempels hatte es kleine freie Äffchen, die sehr niedlich aussahen. Den Tempel stellten wir uns anfangs anders vor. Hier ist es Gang und Gäbe, dass man an den Tempel nichts ändert und sie stehen lässt, wie vor zig Jahren. Nach der Tempelbesichtigung ging unsere Reise weiter. Langsam ging schon die Sonne unter, kurz vor unserem Ziel machten wir noch ein Stopp. Wir besuchten einen Wasserpark, in dem es verschiedene Fontänen gibt, die sehr aufwendig beleuchtet waren. Am Schluss des Parks befindet sich das Highlight. Dort gibt es nämlich eine Show mit Musik und verschiedenen Wasserspielen. Die Atmosphäre dort ist sehr speziell und die Leute jubeln und schreien förmlich vor Freude. Die Show wurde aber leider wegen einem Monsunregen frühzeitig abgebrochen. Also machten wir uns schnellst möglich auf den Weg nach Mysore, wo wir dann zusammen zu Nacht assen. Mit gesättigtem Bauch suchten wir dann anschliessend unser Hotel auf. Der Tag war sehr beeindruckend für uns allerdings auch ziemlich anstrengend.

Am nächsten Morgen wurden wir dann wieder im Hotel von den Lernenden abgeholt. Auf direktem Weg fuhren wir zum Mysore Palast. Jedoch erreichten wir ihn ein wenig zu früh, deshalb betrachteten wir den pompösen Palast zuerst eine ganze Weile von aussen. Was wir sehr speziell finden hier in Indien, dass Touristische Orte für Touristen bis zu fünf Mal teurer sind. Doch der Preis hat sich auf jeden Fall gelohnt. Der Palast ist ein wahres Meisterwerk und wirklich eine sehr schöne Attraktion. Zum Abschluss besuchten wir im Palastgelände noch einige Tempel. Ebenso durften wir noch eine Runde auf einem Elefanten reiten. Am Nachmittag besuchten wir dann zuerst wieder ein Shoppingcenter und machten uns anschliessend auf den Rückweg. Auf der Reise besuchten wir dann noch einen Nationalpark. Dort konnten wir viele Tiere aus unmittelbarer Nähe betrachten, unter anderem wilde Krokodile. Den letzten Stopp unseres Ausfluges legten wir dann bei einem Tempel ein. Das Wochenende war für uns ein schönes Ereignis. Wir haben Dinge gesehen, die wir ohne einheimische Hilfe nicht gesehen hätten. Wir haben unvergessliche Momente erlebt und viel Spass mit den Lernenden gehabt.

 

Frühstück im Hotel
Dosa
« von 10 »

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