Erlebnisse & Erkenntnisse

Essenskultur

In unseren ersten Wochen, die wir in Bangalore verbracht haben, konnten wir uns schon durch die verschiedenen Gerichte und Snacks der indischen Küche probieren. Das Essen ist hier wirklich wunderbar und auch gut verträglich solange man auf ein paar Kriterien achtet. Eines dieser Kriterien ist zum Beispiel, dass man an den Ständen bei der Strasse nur direkt Gekochtes kauft. Wir haben bis jetzt mit dem Essen keine richtig schlechten Erfahrungen gemacht.

 

 

Auf unserem Ausflug zur Hillstation in Kyatanamakki, haben wir uns auf dem Weg in Restaurants am Highway verpflegt. Die erste Mahlzeit war das Morgenessen, bei dem wir Reistörtchen mit verschiedenen Currysaucen und Dal assen. Ein zweites Gericht, „Masala Dosa“ genannt, das uns zum Probieren gegeben wurde war auch sehr schmackhaft. Es war eine Omelette die aus einem fermentierten Reisteig bestand und mit einer würzigen Kartoffelfüllung gefüllt war. Dieses Gericht können wir alle sehr weiterempfehlen.
Am Mittag haben wir in einem typisch indischen Restaurant in einem grösseren Dorf gegessen. In diesem Restaurant haben wir von verschiedenen Speisen probieren können. Wir haben uns ein paar Rotis und dazu zwei Masala-Currys bestellt, eines mit Hühnchen- und das andere mit Lammfleisch. Beide waren sehr köstlich und wurden für uns weniger scharf serviert.

 

 

In den meisten Restaurants in Indien gibt es jedes Gericht vegetarisch und nicht vegetarisch, das komm daher, dass die indische Bevölkerung viel vegetarisch isst. In den indischen Restaurants gibt es entweder Hühnchen- oder Lammfleisch, die bei uns üblichen Fleischsorten wie Schwein, Rind und Kalb werden hier nur in ausländischen Restaurants angeboten. Der Grund dafür ist die religiöse Orientierung der Bevölkerung Indiens, denn der grösste Teil ist Hindu und bei diesem Glauben sind die Kühe heilig. Der zweit grösste Teil ist Muslim und isst daher kein Schwein.

 

 

Erlebnisse

Wir hatten ein sehr erlebnisreiches zweites Wochenende unseres Auslandeinsatzes, angefangen mit einer Carfahrt, die insgesamt mit Hin- und Rückfahrt 15 Stunden betrug. Zuhause würden wir niemals für zwei Tage so weit weg fahren aber die Mitarbeiter hier wissen, wie sie so eine lange Fahrt gut überbrücken können. Auf der zweiten Hälfte der Fahrt wurden Getränke verteilt und die Musik aufgedreht, dazu wurde im Car getanzt. Bevor wir ganz am Ziel waren kamen wir an einem Wasserfall vorbei, den wir auch besichtigen gingen. Schlussendlich sind wir mit dem Car bei dem Haus angekommen und haben das Gepäck ins Haus gebracht und unsere Betten bezogen. Später bemerkten wir, dass mit dem Bus etwas nicht in Ordnung war, da der Motor zwar aufheulte aber er sich nicht bewegte. Die Befürchtungen wurden wahr als wir zum Bus liefen: Er hat sich beim Wendemanöver im schon sehr aufgeweichten Boden festgefahren. Schnell war auch klar, dass das Fahrzeug ohne fremde Hilfe nicht mehr aus dieser Lage herauskam. Zum Glück hatte der Hausbesitzer ein Offroadauto. Das Auto wurde an den Car angehängt und gezogen, jedoch erfolglos. Beide Fahrzeuge, der Jeep und der Car hatten Allradantrieb, was in solchen Situationen ziemlich nützlich ist. Der Haken an der Sache war, das beide Fahrzeuge beinahe kein Profil mehr hatten und somit der Allradantrieb nichts nützte.

 

 

Als es dann schon spät war und die Sicht sich wegen des dichter werdenden Nebels und der Dunkelheit verschlechterte, wurde die Aktion abgebrochen. Sie sagten uns, dass am nächsten Morgen ein anderes Fahrzeug mit mehr Zugkraft käme, um den Bus aus dieser misslichen Lage zu befreien. Am nächsten Morgen stand das bessere Zugfahrzeug vor dem Haus, aber anstatt loszulegen mit den „Bergungsarbeiten“ wurde zuerst friedlich das Morgenessen verspiesen und die Mitarbeiter nahmen uns auch noch auf einen Spaziergang im saftig grünen Wald mit. Am frühen Nachmittag begann man erst mit den ersten Versuchen, da es nicht besser ging, wurde der Car während drei weiteren Stunden langsam mit einfachen Mitteln angehoben. Irgendwann nahmen alles zu einem weiteren Versuch Anlauf und glücklicherweise klappte es, die Erleichterung war deutlich zu spüren. Diese Erleichterung versiegte aber wenige Augenblicke später wieder, als der Bus wenige Meter weiter erneut stecken blieb, als er über einen Kieshügel fuhr. Schliesslich wurde der Jeep erneut vorne an den Car gehängt, und mit vereinten Kräften raus gezogen. Wir waren mittendrin im Geschehen denn wir sorgten beim ziehenden Auto für die nötige Traktion indem wir auf der Rückbank sassen und Gewicht auf die Hinterräder gaben.

 

 

Auf der Heimfahrt war es ziemlich ruhig, denn alle waren erschöpft vom ereignisreichen Wochenende. Wir hatten jetzt noch eine sechsstündige Fahrt vor uns, und es war schon abends um sechs Uhr. Doch als wäre es nicht genug, was wir schon alles erlebt hatten, hielten wir in Mitten der Passstrasse an. Zuerst dachten alle es sei nur ein kleiner Zwischenstopp, leider wurden uns dann mitgeteilt, dass uns der Treibstoff ausgegangen war. Die nächste Tankstelle war Kilometer weit entfernt, zwei von unserem Bus machten sich also auf den Weg mit zwei PET-Flaschen. Als der Tank wieder Treibstoff hatte, fuhren wir nach Hause. Zwischendurch gab es noch ein sehr feines Nachtessen in einem Restaurant am Highway.

 

 

Das dritte Wochenende starteten wir mit einem Ausflug zum Bannerghatta Nationalpark, der etwa eine Autostunde von unserer Wohnung entfernt ist. Es wurde uns empfohlen eine Safaritour zu machen, das haben wir befolgt und es war wirklich sehr eindrücklich. Bei dieser Tour fährt man mit einem Bus durch den Wald des Parks. Wir haben Tiere wie Tiger, Elefanten, verschiedene Reharten und Bären gesehen. Nach der Busfahrt gingen wir in den richtigen Zoo und den angrenzenden Schmetterlingpark. Ein Wärter dieses Schmetterlingparks hatte uns zusätzlich eine Führung durch die Brutstädte dieser verschiedenen Schmetterling gegeben. Wir konnten die verschiedenen Schritte eines heranwachsenden Schmetterlings sehen. Danach trafen wir uns mit ein paar Studenten von der Bühleracademy, die mit uns essen gegangen sind.

 

6 Kommentare

  1. Hey ihr drei, ich bin echt froh, seid ihr nicht „versumpft“ 🙂
    Geniesst weiterhin die tollen Erlebnisse und knüpft Kontakte, die werden Euch bestimmt in Eurem weiteren Leben behilflich sein.

    Grüsse aus der überaus un-grünen (eher hellbraun bei dieser Hitze – gäll Herr Ackermann) Schweiz.

    SB

  2. Guten Tag Frau Bärlocher

    Danke, wir werden es hier natürlich weiterhin geniessen. Momentan sind wir auch schon froh
    um das milde Klima hier, wenn wir die Geschichten aus der Schweiz hören. Das kontakteknüpfen
    dürfte hier nicht schwer fallen mit der Offenheit, mit der die Menschen hier einem entgegenkommen. 🙂

    Grüsse aus Bangalore
    Gian-Andrea, Simón, Pascal

  3. Hoi zämä

    Da habt ihr aber einiges erlebt. In der Praxis kann man mehr lernen als in der Schule.
    4*4 und kein Profil – Physik vom feinsten und ja, ein Verbrennungsmotor braucht auch was zum brennen.
    Das sind schöne Erlebnisse. Geniesst sie. Und vorallem das gute Essen. Ich bin schon was neidisch (Essen, nicht die lange Busfahrt :))

    Beste Grüsse
    Jens

  4. Hoi Jens

    Wir durften wirklich schon sehr viel Schönes erleben während unseres Aufenthaltes. Es ist sehr erstaunlich wie locker die Menschen hier sind, auch wenn einmal etwas nicht so funktioniert wie es soll.
    Wir werden sicherlich das Essen und die restliche Zeit hier in Indien weiterhin geniessen.

    Grüsse aus Bangalore

    Simón, Pascal und Gian-Andrea

  5. Hallo Team Bangalore
    Es hat Spass gemacht euch zu treffen, eure Geschichten zu hören und das Leuchten in euren Augen zu sehen.
    Behaltet weiterhin Augen, Ohren und alle Sinne offen um die vielen Eindrücke aufzunehmen und zu speichern.
    Herzliche Grüsse Kari

    1. Hallo Kari
      Danke vielmals.
      Der Abend hat auch uns sehr gefallen und wir konnten einiges mitnehmen.
      Wünschen dir noch eine interessante Durchreise.
      Grüsse
      Pascal, Gian-Andrea, Simón

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