[Tag 47 – Tag 61] Eine regelrechte Berg und Talfahrt

Tag 52

Um drei Uhr morgens begann unser nächstes Abenteuer. Verschlafen aber aufgeregt durchliefen wir das ganze Prozedere beim Flughafen, um dann im Flieger bereits wieder weiter zu schlafen, um dann hoffentlich in einer weit entfernten Stadt wieder aufzuwachen.

Um genauer zu sein in Amritsar, einem mehr oder weniger kleinen Städtchen für indische Verhältnisse, das an der Indisch/Pakistanischen Grenze liegt. Ein Krisengebiet, wie uns versichert wurde. Trotzt den bereits 20 vergangenen Jahre nach der letzten grossen Auseinandersetzung gibt es hier immer wieder kleinere Anschläge, von denen man in Europa zwar nichts hört, die aber trotzdem existieren.

Die Anspannung war kaum zu übersehen. Selbst bei der Zeremonie, bei der die Grenze für die Nacht geschlossen wird, standen sich Grenzwächter wie eiserne Soldaten mit einer ausdruckslosen Miene gegenüber. Diese Zeremonie wird jeden Abend durchgeführt. Es geht darum, dass gemeinsam mit Pakistan die Flagge heruntergenommen und die Grenze geschlossen wird. Dieser Punkt in der Nähe von Amritsar ist der einzige Weg um auf dem Landeweg von Indien nach Pakistan oder umgekehrt zu gelangen.

Um mögliche Attentate zu verhindern, muss man hier in jedem öffentlichen Gebäude immer durch Kontrollen. Bei der Grenzschliessung war dies natürlich nicht anders. Jedoch gab es hier noch zusätzliche Regeln bei verbotenen Gegenständen und Substanzen. Sehr gut beschildert konnte man es wohl kaum übersehen. Zugegeben hatten wir nicht nur ein Schmunzeln auf unseren Lippen als wir diese Beschilderung lasen. Einerseits natürlich, weil die Tafel einige Rechtschreibfehler aufwies und andererseits, weil wir wussten das hier die Kontrollen eher einer Musterung auf Distanz entsprechen. Zum Beispiel haben wir beim Flughafen, ohne es zu merken Getränke und Sonnencreme durch die Sicherheit Checks gebracht. Erst als wir nach den Checks Durst hatten und im Unbewussten nach unseren Trinkflaschen griffen bemerkten wir, was wir überhaupt alles Illegales durchgeschmuggelt haben.

Alcohal und Farmable liquids mussten draussen bleiben
Etwas provokativ dieser Spruch, gerichtet nach Pakistan?
VIDEO: Eröffnungsparty vor der Zeremonie
Freundschaft sieht doch anders aus?

Tag 53

Nach unserer kurzen und sehr engen Nacht in einem Sleeper Bus nach Delhi wurden wir schon beim Aussteigen wieder herzlichst von den Tuk-tuk Fahrern in Empfang genommen. Jeder wollte der Glückliche sein und uns zu unserem Hotel bringen. Dementsprechend aufdringlich und teilweise auch etwas nervig waren sie. Auf unser «Nein, wir haben bereits ein Taxi.» erfolgte nur ein «Wohin wollt ihr denn? Ich biete einen besseren Preis an als der andere.»

Nach einigen Minuten Wartezeit wurden wir dann von einer Klapperbüchse mit Antrieb abgeholt. Sogar für indische Verhältnisse hatte dieses Auto einige Mängel und Macken zu viel. Der Tag konnte nicht besser starten, als mir dann verboten wurde im Auto zu schlafen. Etwas genervt drückten wir ihm die 280 Rupien Fahrtpreis und 20 Rupien Trinkgeld in die Hand. Als wir wegliefen ärgerte er sich über das wenige Trinkgeld. Dies sollte aber nicht die einzige Erfahrung mit eingeschnappten Fahrern bleiben, denn die weiteren drei Tage hatten wir dies ununterbrochen.

Die Klimaanlage hat Michel leider nicht unbedingt geholfen gesund zu bleiben, worauf er an diesem Morgen im Hotel blieb, um sich etwas zu erholen. Enrico, Noel und ich sind zu einigen Tempeln und Grabstätten gefahren und haben den Morgen auf diese Art und Weise verbracht.

Am Abend wollten wir eigentlich ein Wasserspiel ansehen gehen, jedoch waren wir leider einige Minuten zu spät.

Tag 54

Am Montag begaben wir uns am Morgen nach Agra, um den Taj Mahal ansehen zu können. Ich denke hier kann ich gar nicht viel dazu sagen, sondern lasse einfach die Bilder für sich sprechen.

Auf dem Weg zum Taj Mahal

Tag 55

Für den letzten Tag unseres verlängerten Wochenendes wollten wir noch ein bisschen Action. Wir alle mieteten uns einen kleinen Buggy und liessen es in der Einöde krachen. Enrico hat seinem Mitfahrer wohl einen schönen Schock verpasst, als er die Kurve zu schnell und zu wenig eng nahm und kurzerhand einmal komplett über den Überrollkäfig rollte und dann in der Vertikalen stehen blieb. Leider haben wir natürlich von diesen Momenten keine Aufnahmen, ich kann aber versichern, spektakulär ausgesehen haben die Schrammen in der Wand die Enrico hochgefahren ist, mit Sicherheit.

Aussichten für die Zukunft

Das war’s dann auch schon wieder. Arbeitstechnisch sind wir alle immer noch etwa gleich unterwegs. Viele Schulungen und neue Leute kennenlernen. Wobei das Letztere jedoch bereits abgenommen hat.

Der nächste Blog über die wunderschönen Landschaften von Hampi wird von Enrico geschrieben.

Over and Out
Noel, Michel, Enrico, Nathaniel

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