Erkundungstour durch Bangalore

9.10.2021 8:00

Am heutigen Samstag wurden wir von Ravindra auf eine Stadterkundungstour eingeladen. Wie alle bisherigen Ausflüge, startet auch dieser mit einer Uberfahrt. Begleitet werden wir von Pradeep, der mit seinem Motorrad am Morgen zu uns gefahren ist. Mit dem Uber fuhren wir nach Jayanagar zu einem Tempel. Da wurden wir von einem weiteren Trainee und Ravindra vor dem Ganesha Tempel erwartet. Aus dem Tempel hallten schon laute Musik und Glockenschläge. Bevor wir den Tempel betreten durften, mussten wir uns Schuhe und Socken ausziehen und die Hände waschen. Im Innern des Tempels, haben sich alle Menschen um einen, mit einem Geländer abgegrenzten Gang, versammelt. An jeder Ecke dieses Ganges hingen Glocken an der Decke. In einer Ecke des Tempels, entdeckten wir dann auch die Musiker, von welchen die schrille Musik kam. Gespannt schauten wir aus dem Hintergrund dem Prozedere zu. Ein Mönch durchschritt mit einem Tablar den Gang. Die Menschen um den Gang hielten ihre Hände hin und der Mönch schenkte ihnen, wie wir vermuten heiliges Wasser aus. Dieses Wasser wurde dann getrunken und mit den feuchten Händen, strichen die Menschen über ihre Haare. Teils wurden dem Mönch Geldbeträge aber auch Blumen gereicht. Für uns sah das Ganze ein wenig suspekt aus. Nach einer Weile gingen wir wieder nach draussen, um uns die Schuhe wieder anzuziehen.

Als nächstes stand Frühstück auf dem Programm. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite befand sich ein Restaurant, welches bekannt sei für gutes Frühstück, wie man uns sagte. Vor dem Restaurant wurden wir von Sameer und einem Freund von ihm erwartet. Auf den ersten Blick, herrschte auch in diesem Restaurant ein ziemliches Durcheinander. Mittlerweile haben wir uns aber an die Tatsache gewöhnt, dass für uns das meiste wie ein Durcheinander aussieht. Denn was für uns wie eine Durcheinander aussieht, ist hier völlig normal und hat seine Ordnung. Ravindra bestellte uns eine Speise und wir liessen uns überraschen. Wir hatten bisher noch kein so schmackhaftes indisches Frühstück gegessen. Ravindra hatte uns Butter Dosa bestellt. Dies ist eine Speise, der traditionellen südindische Küche. Nach dem Frühstück setzen wir uns zu Ravindra ins Auto und die Erkundungstour begann.

Das erste Ziel des Tages, war der Bangalore Palace. Im Bangalore Palace befindet sich das Parlament und die Regierung des Bundesstaates Karnataka. Es war sehr eindrücklich so ein grosses und altes Gebäude zu sehen. Wir hätten uns das Gebäude gerne von Näherem angesehen, aber leider hat es zum einen auf der Fahrt zu regnen begonnen und zum anderen waren die Zugänge gesperrt. Wir hielten also nur kurz für ein Foto an.

Weiter fuhren wir zu einer Mall, der UB City Mall. Dies sei die luxuriöseste Mall von Bangalore. Als wir nach der Sicherheitskontrolle des Autos, in der Parkgarage standen, konnten wir erahnen, dass diese Aussage stimmt. Denn es standen einige sehr hochpreisige Autos herum, die wir ansonsten noch nicht im Strassenverkehr gesehen haben. In der Mall war ziemlich jede in Europa als Luxusmarke bekannte Marke mit einem Laden vertreten. Die Wände der Mall, bestanden fast alle aus Marmor und der Boden war blitzblank, was nicht selbstverständlich ist. Für einen Samstagmittag war allerdings erstaunlich wenig los in der Mall. Neben den Einkaufsmöglichkeiten, wurden noch drei Bürotürme auf dem Gelände gebaut. Alles sah sehr edel aus. Nach einem Spaziergang durch die Mall fuhren wir weiter. Man sah schon, dass wir uns in einer eher edleren Gegend befanden. Die Strassen und Gebäude waren in einem top Zustand.

Als nächstes parkten wir in der Nähe der sogenannten Commercial Street. Hier spazierten wir durch die Gegend und gingen in einen Handcraft Laden. Dieser Laden beinhaltet jede Menge traditionelle Dekorationsgegenstände aus Holz geschnitzt oder aus Bronze gegossen. Neben kleinen geschnitzten Elefanten fanden wir auch eine ganze Schaukel aus Holz, die mit Mustern aller Art geschmückt wurde. Wir spazierten weiter durch die Commercial Street an den ganzen Läden vorbei. Die Strasse machte ihrem Namen alle Ehre, denn auf jeder noch so kleinen Fläche befand sich eine Einkaufsmöglichkeit. Wir haben noch einen Kaffee getrunken, bevor wir weitergefahren sind.

Vor dem Mittagessen stoppten wir noch vor einem weiteren Laden, dem Tonique. Stolz erzählten sie uns, dass dies der grösste Alkoholshop Asiens sei. Über Weine aus aller Welt, jeder Menge Whiskeysorten und allerlei Spirituosen, gab es auch internationale und lokale Biere. Nach ausführlicher Beratung durch unsere Begleiter, kauften wir einige wenige lokale Biere, um diese zu probieren.

Weiter ging es zum Mittagessen in ein indisches Restaurant. Im Restaurant bot sich wieder das gleiche Bild wie am Morgen, viel Gewusel und wenig Ordnung. Es gab drei Gruppen von Personen. Zum einen jene die Bestellungen entgegennahmen, des Weiteren jene die das Essen servierten und jene die das Geschirr abräumten. Die Auswahl des Essens überliessen wir Ravindra. In diesem Restaurant bestellt man nicht für jeden einzeln, sondern man sucht einige Dinge aus für alle. Abgesehen von der Schärfe, die uns immer noch zu schaffen macht, war es sehr lecker.

Zum Abschluss des Tages gingen wir noch in eine weitere Mall, die Mantri Square Mall. Diese Mall toppte grössenmässig erneut alles, was wir bisher gesehen haben. Wir schlenderten durch die Mall und waren erstaunt was man alles hätte kaufen können. Auch in dieser Mall war ein Kino zu finden und eine ganze Etage für Essen. Man hätte einen ganzen Tag hier verbringen können. Wir verliessen die Mall aber nach kurzer Zeit wieder, denn es war schon 17:00 und wir erschöpft von den vielen neuen Eindrücken, die wir an diesem Tag gesammelt haben.

Ravindra fuhr uns zurück an den Ort, an welchem wir uns morgens getroffen haben und wir verabschiedeten uns von ihm. Wir bestellten uns ein Uber für die Fahrt nach Hause und hatten Glück, dass wir nach einigen Minuten noch ein Verfügbares erwischt hatten. Für denselben Weg, welchen wir am Morgen in 30 Minuten zurückgelegt hatten, brauchten wir abends fast dreimal so lange. Es schien als möchten alle Einwohner der Stadt noch an einen anderen Ort. Wir waren froh, als wir endlich vor unserem Wohnkomplex ankamen und das ganze Gehupe nicht mehr hörbar war. Hier verabschiedeten wir uns von Pradeep und gingen zu unserer Wohnung. Wir waren immer noch satt vom Mittagessen, deshalb bestellten wir uns nur ein Eis, was schon fast Gewohnheit ist, und liessen den Abend mit einem Film ausklingen.


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Stand: 13.10.2021

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