Ein Wochenende in Mysore – Bühler Bangalore

Schon von Beginn an hat Ravindra geplant, mit uns ein Wochenende in Mysore zu verbringen. Mysore ist eine Stadt, welche bekannt für ihre Gelassenheit und Natur ist. Ausserdem wohnt die Familie von Ravindras Frau in Mysore und er kennt sich deswegen bestens aus. Neben Ravindra werden wir auf dieser Reise, wie schon bei der Stadtrundfahrt von den beiden Trainees Pradeep und Sharadhi begleitet.

Samstag, 27.11.2021

Um 6:30 klingelte es an unserer Tür. Es war Pradeep, welcher wie am Vortag besprochen, zu uns kam. Wir buchten einen Uber und fuhren damit zum Treffpunkt, den wir mit Ravindra vereinbart hatten. Da wartete er schon zusammen mit Sharadhi auf uns. Wir sind alle in Ravindras Auto eingestiegen und die Reise nach Mysore begann. Da wir alle noch nicht gefrühstückt hatten, machten wir bei einem Restaurant einen Halt und assen das uns bekannte «Masala Dosa». Mit vollem Magen ging nun die 3.5-stündige Fahrt nach Mysore weiter. Zwischen Mysore und Bangalore wird aktuell ein riesiger Highway gebaut. Auf der gesamten Strecke konnten wir deswegen viele Baustellen sehen. Die Landschaft während der Fahrt war wunderschön und es gab viele Felder.

Unser erstes Ziel war ein Naturschutzgebiet vor Mysore. Doch, bevor wir dieses erreichten, stärkten wir uns bei einem Getränkestand mit einer frischen Kokosnuss und einem süssen, frisch gepressten Zuckerrohrsaft. Im Naturschutzgebiet angekommen, konnten wir am Fluss viele Vögel sehen. Die Baumkronen waren voll mit verschiedensten Vögeln. Im Fluss sahen wir dutzende Fische. Leider konnten wir wegen dem starken Regen in den letzten Tagen nicht mit dem Boot auf den Fluss fahren, um uns die Natur genauer anzusehen. Als nächstes stand die St. Philomena Kathedrale auf dem Programm. Diese befindet sich im Zentrum von Mysore. Bevor wir sie aber betraten, mussten wir unsere Schuhe ausziehen. In der Kathedrale wurde die Geschichte von Jesus mit Bildern erzählt.

Nach der Kirche besuchten wir den Zoo. Schon im Vorhinein, wurde uns gesagt, dass der Zoo in Mysore viel zu bieten haben soll. Der Zoo hatte einen langen Rundweg, auf welchem wir zuerst an den Vögeln vorbeikamen. Überall entdeckten wir bunte, uns unbekannte Exemplare. Danach ging es mit den Tigern und Löwen weiter, welche wir versteckt hinter Felsen entdeckten. In einem anderen Teil waren Krokodile zu sehen, die sich aber nicht bewegten. Wir waren ein wenig skeptisch, da die Gehege für die Tiere oft eher klein wirkten. Trotzdem genossen wir den gemütlichen Spaziergang im Zoo und schlenderten nach gut zwei Stunden in Richtung Ausgang. Nach dem Zooaufenthalt waren wir alle hungrig. Deswegen besuchten wir ein typisch indisches sehr gut besuchtes Lokal. Es gab Fladenbrot mit Reis und dazu zahlreiche verschiedene Saucen.

Eine kurze Autofahrt später, erreichten wir das Shuka Vana, Rehabilitation Center for Birds. Überall flogen verschiedene Arten von Papageien umher. Es war faszinierend zu sehen, wie viele verschiedene Farben die Papageien hatten. Gegenüberliegend der Voliere, befand sich ein Bonsai Garten. Der Garten wirkte sehr gepflegt und wir konnten sogar einige Exemplare aus dem Jahr 1942 finden. Nebenan stand ebenfalls ein Tempel. Wieder einmal zogen wir unsere Schuhe aus, bevor wir den Tempel von innen bestaunen durften. Nach den vielen Eindrücken brauchten wir alle eine Pause. Da die Trainees und Ravindra ein anderes Hotel gebucht hatten, trennten wir uns. Nach dem Einchecken in das Hotel machten uns im Zimmer frisch für den Abend.

Am Abend trafen wir uns alle wieder und gingen Richtung Mysore Palace. Als wir diesen erreichten, war es bereits dunkel. Der ganze Palast war mit Lichtern ausgestatten, welche um 19.45 Uhr für 15 Minuten leuchten. Obwohl wir weit vor dem Palast waren, konnten wir die Konturen deutlich sehen. In das Innere des Palastes würden wir am Sonntag gehen. Nach einem Spaziergang um das Palast Gelände, gingen wir gemeinsam Abend essen. Auch hier überliessen wir das Bestellen wieder Ravindra, auch wenn wir langsam einige Gerichte kennen. Nach gutem Essen und einem Bier, fielen wir todmüde ins Bett.

Sonntag, 28.11.2021

Um 7:00 Uhr, holte Ravindra uns für einen Spaziergang am See ab. Wie waren nicht die einzigen mit dieser Idee. Viele joggten oder spazierten um den See. Am Eingang hatte es ein Schild, welches vor Krokodilen warnte, was uns doch ein wenig Erstaunte Während unseres Spazierganges, konnten wir aber keines sehen. Wir waren beide froh über ein wenig frische Luft. Leider entdeckten wir auch hier im See an einigen wenigen stellen Müll.

Das anschliessende Frühstück im Hotel war ausgezeichnet und wir konnten gestärkt auf den Berg gehen. Der Berg war zwar eher ein Hügel, wir hatten aber dennoch eine gute Aussicht auf Mysore. Auf dem Berg gab es drei verschiedene Tempel und damit auch viele Menschen. Da die Tempel überfüllt waren, entschieden wir uns diese nur von aussen anzuschauen. Nach einer kurvigen Fahrt hinunter, machten wir einen Halt beim Lalitha Mahal Palace. Hier tranken wir einen Kaffee und bestaunten den Palast, welcher zu einem Hotel umgebaut wurde.

Wie am Vortag versprochen, besuchten wir den Mysore Palace. Dieses Mal gingen wir in den Palast rein und bewunderten die Kunstwerke. Als wir einen Goldsattel sahen, erklärte uns Ravindra, dass dieser am Dussehra-Festival auf einen Elefanten geschnallt wird. Der Goldsattel wiegt ganze 750 kg! Nach den vielen Eindrücken gingen wir zum Abschluss in ein Restaurant zum Essen. Auch hier wurde uns wieder indisches Essen aufgetischt. Das Essen kam aber dieses Mal auf Bananenblättern und wir assen mit den Fingern. Für unser Geschmack waren die Saucen zu scharf und wir probierten nur wenig davon.

Nun war es 15:00 und wir traten die Rückreise nach Bangalore an. Auf der Autofahrt waren alle von dem anstrengenden Tag müde. Die Zeit verging wie im Flug und wir waren wieder zurück in Bangalore. Da Ravindra und Sharadhi in eine andere Richtung mussten, bedankten wir uns bei Ravindra für die Reise und verabschiedeten uns von ihnen. Pradeep, kam wieder mit uns zurück zum Campus, welchen wir um 20:00 erreichten. Vor dem Campus verabschiedeten wir uns ebenfalls von Pradeep.

Müde von der langen Fahrt bestellten wir uns einen Salat und gingen auch schon kurz nach dem Essen ins Bett. Was für ein Wochenende!