Beautiful Chennai

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19.08.2022
Auf das kommende Wochenende freuen wir uns besonders. Für zwei Tage geht es nach Chennai, eine Grossstadt an der Ostküste Indiens im Bundesstaat Tamil Nadu. Um dorthin zu gelangen haben wir uns Plätze in einem Sleeper-Bus (Nachtbus) gebucht, da wir über Nacht unterwegs sein werden. Es wird unser erster Ausflug ausserhalb von Bangalore sein und dementsprechend ist bei uns am Freitagabend, als wir gerade dabei sind, das Nötigste zusammenzupacken, ein leichtes Kribbeln zu verspüren. Pass? – check! Portemonnaie? – check! Ersatzkleider? – check! Es kann losgehen! Leider fühlte sich Sascha noch nicht ganz fit, weshalb er, obwohl er noch so gerne mitgekommen wäre, in unserem Appartement blieb, um sich vollständig zu erholen. Auf dem Weg zur Bushaltestelle informiert sich Ramon über das Wetter in Chennai und meint: „Jungs, uns erwarten zwei traumhafte aber auch zwei sehr heisse Tage.“ „Sehr gut, ihr könnt froh sein, dass ich gerade noch meine Sonnencreme eingepackt habe“, antwortet Damian und alle lachen.

Endlich, mit fast einer Stunde Verspätung und zahlreichem Fragen bei verschiedenen Chauffeuren „Is this the bus to Chennai?“ Kam er, unser Bus. Mittlerweile war es bereits nach Mitternacht und wir alle waren ziemlich müde. Da war auch die Grösse der „Schlafkabine“, welche in erster Linie für Ramon mit seinen 1.85m ein beträchtliches Stück zu kurz ausfiel, ein vergleichsweise kleines Problem.

20.08.2022
Nach ca. 8h Reisezeit sind wir in Chennai angekommen, wo wir uns ein Taxi zu unserem Hotel nahmen. Die lange Fahrt machte uns hungrig, weshalb wir beschlossen haben, zuerst im Hotel zu frühstücken, bevor wir uns auf Sightseeing-Tour begeben. Eine super Entscheidung wie sich herausstellte! Das Hotel bot uns ein riesiges Buffet, von den uns bereits bekannten indischen Spezialitäten wie Dosa und Idly über Omeletten und Rühreier bis hin zu frischen Pancakes. Wir schlugen uns die Bäuche voll und machten uns danach gestärkt auf, die Stadt zu erkunden.

Unser erstes Ziel war der „Arulmigu Sri Parthasarathy Perumal“ Tempel, welchen wir, wie so vieles an diesem Wochenende und unserem gesamten Aufenthalt in Indien, mit dem Tuk-Tuk erreichten. Bevor wir den Tempel betreten durften, mussten wir unsere Schuhe ausziehen, doch das waren wir uns mittlerweile gewohnt.

Weiter ging es zu Fuss an den Marina Beach. Die Dimensionen des Strandes waren für uns absolut unglaublich. Er ist ca. 12 Kilometer lang und dazu 450 Meter breit! Am Strand entlang machten wir uns bei über 35° Celsius im Schatten, welcher jedoch nicht vorhanden war, auf den Weg zum Leuchtturm, von welchem wir für eine paar Rupien eine wunderschöne Vogelperspektive der Stadt ergattern konnten.

Marina Beach
Aussicht aus dem Leuchtturm

Als Abwechslung zu all den Tempeln haben wir uns anschliessend auf den Weg zu einer christlichen Kirche gemacht. Es war sehr interessant zu sehen, wie so ein Gottesdienst hier in Indien abläuft. Besonders die Kirchenlieder waren für uns sehr interessant. Was uns überraschte, ist, dass wir auch hier unsere Schuhe ausziehen mussten.
Um das Trio der grössten Religionen zu vervollständigen, ging es, selbstverständlich per Tuk Tuk, weiter zu einer Moschee. Nachdem wir die kleine Moschee erkundigt haben, suchten wir uns mit der Hilfe von Zomato ein Restaurant mit Speisen nach unserem Gusto.

Eine kurze Fahrt später waren wir erstaunt, als unser Fahrer vor einem Luxuskomplex mit Gate inklusive Security Halt machte. Etwas schockiert und fehl am Platz begaben wir uns, vorbei am freundlichen Türsteher, durch die Gänge des Resorts. Im Restaurant angekommen, waren wir geradezu erleichtert zu sehen, dass die Preise doch sehr human waren.

Nach einem super Mittagessen haben wir am Nachmittag zwei Museen besucht. Im Ersten konnten wir verschiedene Gemälde und Kunstwerke aus früherer Zeit begutachten. Besonders hervorgestanden sind die bronzenen Skulpturen von verschiedenen indischen Gottheiten in allen Grössen und Variationen. Im zweiten Museum durften wir diverse Überbleibsel der englischen Kolonien bewundern und konnten etwas über den Weg zu Indiens Unabhängigkeit erfahren. Von Kanonen und Minenwerfern, über Kleidung und Geschirr, zu Münzen und Medaillen, alles war dabei!

Zurück im Hotel machten wir uns nach einer wohlverdienten Dusche auf den Weg zum Abendessen und liessen den Tag gemütlich ausklingen.

21.08.2022
Am nächsten Morgen machten wir uns als Erstes auf den Weg zum Zentrum der Stadt, um die riesigen Bauten und den Bahnhof zu besichtigen.

Central Railway Station Chennai

Weiter ging es zu einem Bazaar, welcher leider aufgrund eines Feiertages teilweise geschlossen war und somit etwas kleiner ausfiel als sonst. Trotzdem war es sehr interessant durch die einzelnen Stände zu schlendern. Uns wurden auch trotz der reduzierten Anzahl von Verkäufern genügend Artikel lautstark angeboten.

Heute war unsere Mittagspause das komplette Gegenteil des gestrigen Tages. Anstelle eines teuren Resorts ging es diesmal durch enge Nebengassen zu einer kleinen Bäckerei, wo wir, wie sich herausstellte, die einzigen Kunden waren. Gestärkt machten wir uns entlang der Küste auf die ca. einstündige Fahrt zum Shore Tempel von Mahabalipuram. Das UNESCO Kulturerbe wurde im 7. Jahrhundert erbaut und kann leider aufgrund der Baufälligkeit nicht mehr betreten werden. Nichtsdestotrotz ist das schöne Monument, welches sich übrigens direkt am Strand befindet, jedenfalls einen Besuch wert.

Das Ticket, welches für Ausländer 15-mal mehr kostete, erlaubte uns ebenfalls Zutritt zu einigen anderen Kulturstätten in der Nähe, welche wir, bevor wir uns wieder auf den Weg zurück machten, ebenfalls noch anschauten. Leider kamen wir auf dem Rückweg genau in den Abendverkehr, was unseren Zeitplan etwas zusammendrückte.


Zurück im Hotel assen wir etwas gestresst Abendessen und ergattern mit Mühe ein Tuk Tuk um rechtzeitig an den ca. 7km entfernten Busstop zu gelangen. Im starken Regen kamen wir allerdings nur mühsam voran. Nur mässig geschützt vom Regen und mit Koffern auf unseren Knien checkten wir immer wieder die Distanz zu unserem Ziel und kamen schlussendlich ganz zu unserer Erleichterung, gerade noch rechtzeitig an. An der Bushaltestelle haben wir dann erfahren, dass unser Bus über 45 Minuten Verspätung hat. Die Hetzjagd war also umsonst. Doch um ehrlich zu sein, waren wir einfach froh, dass unser Bus noch nicht abgefahren war.

4 Kommentare

    1. Hallo Gust

      Natürlich geniessen wir die Zeit hier sehr und sind auch schon auf dem Weg zu unserem nächsten Abenteuer. Die Blogs bleiben mit Sicherheit spannend!

      Gruss Team Bangalore

  1. Hallo Team Bangalore, absolut spannende und erlebnisreiche Blogeeinträge habt ihr kreiert. Ich wünsche euch weiterhin eine gute Zeit und geniesst das Netzwerken mit unseren indischen Kollegen.
    Gruss Denis

    1. Hoi Denis

      Es freut uns sehr, dass dir unsere Blogbeiträge gefallen!
      Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter/innen von BBAN funktioniert bestens und wir dürfen Tag für Tag neue, tolle Leute kennenlernen.
      Mit den Trainees der Bühler Academy verstehen wir uns auch abseits der Arbeit blendend. An den Wochenenden unternehmen wir auch oft Ausflüge gemeinsam. Diese Woche sind zusätzlich zwei Lernende aus Vietnam hier angekommen. Im Bezug aufs Netzwerken bleibt es also weiterhin spannend!

      Beste Grüsse
      Team Bangalore

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