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Der Ausflug in die Tempelstadt Mysore startete für unseren Geschmack viel zu früh, nämlich samstags um halb sechs in der Früh. Wir hatten mit Sameer (Ausbildner) vereinbart, dass wir uns um halb sieben treffen. Doch leider hatten wir etwas falsch verstanden und landeten auf der falschen Strassenseite der sechsspurigen Autobahn. Doch nach einer Wegbeschreibung von Sameer fanden wir doch noch hinüber und konnten dort in das von ihm bestellte Taxi steigen. Das Ganze war eine enge Angelegenheit, den Arun der Kollege von Sameer, war auch noch dabei und das kleine Taxi platzte fast. Trotz kuscheligen Verhältnissen im Innenraum erreichten wir nach einer halben Stunde Fahrt eine Raststätte, wo wir von Ravindra abgeholt werden sollten. Da wir etwas zu früh am Treffpunkt waren, genehmigten wir uns noch einen Kaffee und schauten dem morgendlichen Treiben der Menschen und Tieren auf der Strasse zu. Etwa 15 Minuten später holte er uns ab und wir gingen tanken. Nachdem der Tank von Ravindras Hyundai gefüllt wurde, starteten wir unseren kleinen Roadtrip in Richtung Mysore.




Die Fahrt stellte sich als sehr ruhig heraus, da es eine Mautstrasse gab ohne Schwellen und Hindernisse. Dies ist eher eine Seltenheit und die meisten lokalen Leute umfahren sie, da die Maut recht hoch ist. Die erste Hälfte der Fahrt verbrachten wir im Land der Träume, bis wir anhielten und es Frühstück gab. Zum Essen gab es Masala Dosa (indische Pfannkuchen Wraps mit Gemüse als Füllung), Milchreis (scharfen Version) und noch ganz normalen Reis mit Curry. In Indien sind die Sitten, so dass jeder bestellt, was er Lust hat. Anschliessend werden alle Behälter auf den Tisch gestellt und es wird alles geteilt. Diese Umstände helfen uns sehr, die vielseitige Küche Indiens zu erkunden. Nachdem wir uns gestärkt hatten, setzten wir uns wieder ins Auto und fuhren die restliche Strecke nach Mysore. Als wie die Stadt erreichten, fuhren wir direkt wieder hinaus, um einen grossen Staudamm zu besichtigen der einen riesigen Fluss (Kaveri-River) staut, welcher unserer Meinung nach eher einem See gleicht. Denn das Gewässer ist an manchen Stellen bis zu mehreren Kilometer breit. Anschliessend haben wir den Sri Venugopalaswamy Tempel besichtigt und durften dabei unsere Schuhe ausziehen, was in der Schweiz nicht so oft vorkommt und sehr gutgetan hat. Bei der Besichtigung es Innenhofes hat man uns die Basics der indischen Religion erklärt, was sehr spannend war. Draussen durften wir unsere Schuhe wieder anziehen und wir fuhren in dem in der Sonne heiss gewordenen Auto Richtung Innenstadt von Mysore. Auf dem Weg machten wir zweimal einen Halt. Beim ersten Stopp duften wir eine lokale Spezialität probieren, welche eigentlich wie Honig mit Fruchtstücken war und als Brotaufstrich dient. Der zweite Stopp bestand aus dem Besuch eines Tempels, der in einem Vorort der Stadt lag. Das nächste Ziel der Etappe war unser Hotel in der Stadtmitte. Wir staunten nicht schlecht, als wir am frühen Nachmittag das Gebäude erblickten. Es war sehr prunkvoll und besonders die Eingangshalle hatte es uns angetan.
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten und eine kurze Pause machten, knurrten allen Mitgliedern unserer Gruppe die Mägen und wir brauchten etwas zu essen. Daraufhin besuchten wir ein indisches vegetarisches Restaurant. Dies war das schärfste Essen, was wir bis jetzt probiert haben. Und wir merkten es sofort, die Nudeln waren so scharf, uns kamen direkt die Tränen und wir mussten unsere Zungen sofort mit Curd (Joghurt ähnliche Substanz) beruhigen. Nachdem es uns einigermassen besser ging, war uns der Appetit auf die ganze Sache ziemlich vergangen und wir überliessen das restliche Essen unseren Kollegen.
Die nächste Aktivität auf unserem Plan war ein Besuch des Zoos in Mysore. Als wir dort ankamen, wurden wir von grossen Metallkäfigen empfangen, in welchen die verschiedensten Vögel hausten. Zu unsere Belustigung waren in jedem Gehege auch immer ein paar Eichhörnchen mit dabei, da diese durch die Lücken in den Gittern passten und so die Tiere in ihrem Mittagsschläfchen störten. Unsere Highlights der ganzen Tour waren die Nashörner und die verschiedenen Raubkatze. Wir haben uns dann nach dem Park wieder mit Ravindra getroffen, da er etwas in der Zwischenzeit erledigen musste.
Nach dem Zoo fuhren wir in ein Wachsfiguren Museum, um etwas über lokale und internationale Instrumente zu lernen. Dies war sehr spannend, da die verschiedenen Regionen und Epochen jeweils einzelne Räume hatten und sehr aufwändig dekoriert waren. Da unsere Meinung nach die indischen Mahlzeiten nicht sehr sättigend sind, ertönte schon bald ein Magenknurren. Da die Kollegen auch Hunger hatten, entschieden wir uns nach der Einladung von Ravindra mit ihm eine Brauerei mit eigenem Restaurant aufzusuchen. Als wir dort eintrafen, bestaunten wir die verschiedenen Braukessel, in denen vier verschiedenen Sorten Bier hergestellt werden, die wir natürlich alle testen durften. Anschliessend setzten wir uns in das Restaurant und diskutierten das Erlebte und liessen uns noch einige Sachen über die Region erklären. Zu essen gab es Fisch mit Pommes und diverse Puletgerichte mit Gemüse, welche alle geteilt wurden. Timon und ich verliessen die Zusammenkunft allerdings etwas früher, da wir sehr erschöpft von dem langen Tag und den vielen Eindrücken waren. Nach einer rasanten Uber-Fahrt durch das nächtliche Mysore fielen wir todmüde ins Bett.




Das angebliche Continental-Breakfast des Hotels stellte sich leider als nicht sehr international heraus. Den das Einzige, was nicht indischer Herkunft war, waren Muffins und überzuckerte mini-Gipfel. Doch wenigstens gab es einen Koch, bei dem man Eier in allen Varianten bestellen konnte und so bestand unser Frühstück hauptsächlich aus Eiern und Saft. Direkt nach dem Frühstück wurden wir von Sameer und Arun abgeholt und fuhren mit Ihnen zum Mysore Palace. Dort wurden wir von einer riesigen Menschenmasse empfangen. Sogar einige andere Touristen waren dort, die wie sich nach einem Gespräch herausstellte, aus England kamen. Unsere Schuhe wurden wir wieder los bei der Besichtigung des Palastes, doch das machte uns mittlerweile nichts mehr aus. Die Führung war sehr interessant. Besonders beeindruckt haben uns die aufwendigen Verzierungen von Türen und Decken. Allgemein ist jeder Stein dieses Bauwerks ein Kunststück, überall wurde alles verziert und kunstvoll bemalt. Wir schossen einige gute Fotos. Vor allem ein Saal mit sehr vielen Säulen hat es uns angetan und wir sind dort eine Weile geblieben. Da das Gelände des Palastes riesig ist, haben wir nach der Besichtigung noch einen Rundgang gemacht, um die Gebäude noch von aussen zu bestaunen. Dabei entdeckten wir in einer Ecke des Anwesens zwei Dressurelefanten, die dort von ihren Wärtern gepflegt wurden. Neugierig wie wir waren, näherten wir uns dem Stall und wollten fragen, ob wir vielleicht ein paar Fotos von den riesigen Tieren schiessen konnten. Doch es kam ganz anders, denn der Wärter hatte Freude, dass wir uns für seine Tiere interessieren. Er liess uns sehr nahe neben sie stehen, um Fotos zu machen. Als es dann plötzlich hiess, Schuhe aus, konnten wir unser Glück kaum fassen und sassen plötzlich auf den Elefanten. Dies war ein sehr imposantes Erlebnis für uns, welches wir sicherlich nie vergessen werden. Nach dieser grossartigen Begegnung beendeten wir unseren Rundgang und trafen auf dem Parkplatz wieder auf den Rest der Truppe, welche sich nach der Führung durch den Palast, verabschiedet hatten.
Durch die vielen gesammelten Schritte hatten wir bereits wieder Hunger und besuchten ein kleines Restaurant auf dem Weg zu einem Automuseum, welches wir später noch besuchen wollten. Das Essen war tiptop und der nachfolgende Besuch des Autohauses war ebenfalls sehr interessant und zeigte Autos aus verschieden Epochen der Geschichte und auch deren Funktionsweise. Ausserdem waren zusätzlich zu den Autos auch noch andere Gegenstände wie alte Kameras und Waffen ausgestellt, welche sehr interessant waren. Nach diesem Besuch waren wir alle sehr müde und so traten wir in Ravindras Auto die Heimreise nach Bangalore an. Nach drei Stunden und viele Schweisstropfen später erreichten wir die Raststätte, wo uns Ravindra am Samstag schon aufgeladen hat. Wir stiegen mit Sameer und Arun zusammen aus und wünschten Ravindra noch einen schönen Sonntag. Anschliessend fuhren wir alle zusammen mit einem Taxi Richtung Electronic City. Auf halbem Weg verabschiedeten sich Sameer und Arun von uns und stiegen aus. Die restliche Strecke nutzten wir, um uns ein delikates Abendessen (Europäische Küche) zu bestellen. Welches wir nach dem vielen indischen Essen dringendst brauchten. Es wurden schlussendlich Burger, mit denen wir unser Wochenende beendeten.




Wir möchten uns herzlich bei Ravindra, Sameer und Arun bedanken, die dieses Wochenende für uns möglich gemacht haben und uns sehr viel erklärt haben, was wir sonst vielleicht nie herausgefunden hätten.
Unser nächstes Abenteuer führt uns in die Region rund um die Hauptstadt von Indien.
Liebe Grüsse
Timon & Lukas
Hallo Jungs
Wow, da werden wir ja mit Bildern und Eindrücken beschenkt! Eine Wohltat zu sehen und zu hören, dass es euch gut geht. Was dürft ihr da alles erfahren, lernen, sehen und erleben! Ein riesen Privileg!
Ihr werdet mit einem riesen Rucksack an Erfahrungen und Eindrücken nach Hause kommen die für immer bleiben.
Big hug
Hallo Cony & Joel
Ja, es ist ein grosses Privileg, einen solchen Aufenthalt während der Ausbildung machen zu dürfen.
Während dieses Aufenthaltes lernen wir sehr viel für unsere Zukunft und dafür sind wir sehr dankbar.
Grüsse aus Indien
Lieber Timon und Lukas
Wie dankbar sind wir zu lesen, wieviel ihr von dieser Kultur kennenlernen dürft. Soviele Eindrücke und neue Begegnungen, wir freuen uns riesig für euch!!!
Wir möchten uns bei dieser Gelegenheit auch ganz herzlich bei all den Personen bedanken die sich Zeit nehmen, diese Eindrücke ermöglichen und euch darin auch begleiten.
Dicke Umarmung aus der Schweiz an euch beide.
Hallo Jolanda & Daniel
Vielen Dank für die herzlichen Worte und eure Unterstützung aus der Schweiz. Es ist wirklich schön zu wissen, dass ihr euch mit uns freut. Die Erfahrungen, die wir hier sammeln, sind unglaublich bereichernd, und wir sind sehr dankbar für die Gastfreundschaft und Unterstützung, die uns hier entgegengebracht wird.
Wir werden Eure Grüsse und den Dank an die Personen, die uns begleiten und unterstützen, gerne weiterleiten.
Gruss Timon & Lukas