Andamanen

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Dieser Abschnitt unser Blogreihe behandelt die turbulenten Ereignisse, welche  wir vom 19.09 bis zum 27.09 im Golf von Bengalen erlebt haben.

Bereits vor unser Einreise nach Indien haben wir und nach einer sonnigen Feriendestination umgeschaut. Nach kurzer Recherche haben wir eine Inselgruppe namens Andamanen lokalisiert, welche im Golf von Bengalen liegt (zwischen Indien und Myanmar). Und so kam es, dass wir bereits frühzeitig unsere «Sommerferien» buchten, was sich leider im Nachhinein als nicht sehr optimal herausstellte.

Unsere Anreise startete wieder viel zu früh für unseren Geschmack. Bereits um Mitternacht machten wir uns auf die lange Taxifahrt durch den nächtlichen indischen Verkehr. Nach geschlagenen zwei Stunden erreichten wir den Flughafen, wo trotz dieser nächtlichen Stunde überraschend viel los war. Daraufhin wurde unser Gepäck ordentlich auseinandergenommen, was inzwischen schon fast zur Gewohnheit wurde. Schlussendlich wurde uns ein Springseil und ein Nagelknipser abgeknöpft (war zuvor nie der Fall). Zum Frühstück gab es anschliessend eine Pizza, die sich als erstaunlich gut herauswies. Beim Vertreiben der Wartezeit bis zum Boarding stiessen wir auf Nackenkissen, die sich nach unseren letzten Flügen mit Indischen Airlines als eine sehr gute Investition erwiesen. Die Kissen ermöglichten uns nach dem Eisteigen eine rasche Reise ins Land der Träume. Wir erwachten, als wir in Kalkutta zwischenlandeten. Unser Aufenthalt dort dauerte ein bisschen länger als erwartet, da unser Anschlussflug Verspätung hatte. Jedoch gab es dort zahlreiche Restaurants und Shops, mit welchen wir uns die Zeit vertrieben. Nach einem kurzweiligen Flug landeten wir in Port Blair, der Hauptstadt der Andamanen. Beim Hinauslaufen aus dem Flughafengebäude haute uns die Luftfeuchtigkeit fast um und zusammen mit den üblichen Bedrängnis der Taxifahrer war es etwas viel Trouble in diesem Moment. Daraufhin fuhren wir mit einem überteuerten Taxi nach Wandoor.

Dort angekommen wurden wir überschwänglich vom Personal des Hotels empfangen. Beim Check-In wurde uns allerdings auch klar wieso. Wir waren nämlich die einzigen Gäste und das Areal glich mehr einer Grossbaustelle als einem Erholungsort. Nach einem kurzen Mittagessen widmeten wir uns vom Restaurant aus der Berufsschule. In einer Pause wollten wir das Meer testen, was sich als Enttäuschung herausstellte, da der Strand wegen Krokodilen gesperrt war (nicht sehr optimal für Strandferien). Aufgrund dieser Umstände haben wir uns nach dem Beenden der Schule an die Rezeption gewandt. Dort stellt sich heraus, dass es ein bisschen dämlich war, ein Hotel für 12 Tage (ursprüngliche Dauer unser Ferien) zu buchen, da sie die Buchung nicht stornieren konnten. Zum Glück war unser Hotel Teil einer einer Kette, welche mehrere Hotels auf den Andamanen hatte. So konnten wir unsere Buchung in einem teureren Hotel der Kette weiterführen, allerdings nur bis am 27.09.24, was ein bisschen unpraktisch war, da dies ein Schultag war.

Und so machten wir uns nach nur einer Nacht in Wandoor am nächsten Morgen wieder auf nach Port Blair, um dort die Fähre nach Havook Island zu besteigen.  Am Hafen der Fähre lief es genau wie bei einem Flughafen, wir mussten durch eine Sicherheitskontrolle, nach der uns ein riesiger Wartesaal voller Touristen erwarte. Als das «Boarding» begann, wurden alle Passagiere aus der Halle gescheucht, wo wir uns auf einem Kai wiederfanden. Die Fähre stellte sich als sehr modern heraus und war Katamaran ähnlich aufgebaut. Unser Highlight der Fahrt waren definitiv die unterhaltsamen Bollywood Trailer, die in Dauerschleife liefen und eher Musikvideos glichen. Sobald wir die Fähre verliessen, wurden wir wieder einmal von Taxifahrern belagert, was sich allerdings als hinderlich herausstellte, da wir uns zuerst um unseren Koffer kümmern wollten, der die Fahrt im Bauch des Schiffs verbracht hat. Nach einer rasanten Fahrt über die Insel, welche nur drei Strassen und eine Kreuzung hat, erreichten wir unser Hotel. Wir freuten uns sehr über den herzlichen Empfang der Angestellten, die schon auf uns gewartet haben. Als erste Aktivität widmeten wir uns unseren bereits knurrenden Mägen und versorgten sie mit Spezialitäten und lokalem Bier.

In unserem zweiten Hotel fühlten wir uns viel wohler und auch der Strand war super. Und so kam es, dass wir bereits nach ein paar Stunden damit begannen, Aktivitäten rund um die Insel zu planen. Obwohl die Insel sehr klein war, konnte man viele Dinge unternehmen, wie Wanderungen, Jetski fahren, oder Tauchen. Wir entschieden uns für die Dauer unseres Aufenthaltes einen Roller zu mieten. Da der Verkehr überschaubar war und wir so selbständig die Insel unsicher machen konnten, hatten wie einen riesen Spass an dem bereits etwas lottrigem Gefährt. Ausserdem sparten wir relativ viel Geld, da die Rollermiete für sechs Tage nur 2500 Rupien beträgt (+-25CHF).

Bereits am zweiten Tag unseres Aufenthaltes Auf Havook Island machten wir eine «Expedition» durch den Dschungel, um den Radhanagar Beach zu erkunden. Dieser stellte sich als sehr schön heraus und wir verbrachten dort einige Stunden mit Baden und Sünnele.  Auf dem Rückweg entdeckten wir noch ein kleines Dorf, was sich als interessante Gelegenheit erwies, in den Alltag der Inselbewohner einzutauchen.

Da dieser Urlaub hauptsächlich der Erholung dienen sollte, verbrachten wir viel Zeit in unserem Hotel, badeten oder genossen das tropische Klima. Wir besuchten auch das örtliche Fitnessstudio, um in Form zu bleiben. Das erwies sich allerdings als ziemlich schweisstreibend, da es in dem Gebäude keine Klimaanlage gab. Aber es war ein Mega-Feeling, nach getaner Arbeit bei Sonnenuntergang mit dem Roller ins Hotel zu fahren und eine Runde schwimmen zu gehen.

Unser Highlight des Urlaubs war definitiv der Tauchgang, den wir gemacht haben. Dieser begann bereits um sechs Uhr morgens, aber das sollte sich lohnen. So fuhren wir ohne das übliche ausgiebige Frühstück im Hotel zur Tauchschule, um dort mit einer theoretischen Einweisung in den Tag zu starten. Diese erwies sich als einfach und schon bald ging es ins seichte Wasser um einige Grundlagen zu üben. Kurze Zeit später durften wir auch schon ins Boot und warteten dort auf die beiden anderen Teilnehmer des Kurses. Zu unserem Erstaunen waren diese jedoch Nichtschwimmer und es dauerte einige Zeit, bis sie sich an das Wasser gewöhnt hatten. Als sich schliesslich alle mehr oder weniger zurechtgefunden hatten, fuhren wir mit dem Boot ein Stück hinaus zu einem schönen Korallenriff. Dort hiess es: Anziehen und abtauchen. Wir liessen uns wie in Agentenfilmen von hinten ins Wasser fallen und schwammen noch ein bisschen, bis alle im Wasser waren. Wir waren 45 Minuten unter Wasser und konnten Nemo und Dori Hallo sagen. Ausserdem sahen wir riesige Thunfische und viele andere besondere Tiere. Danach tauchten wir wieder auf und fuhren zurück zur Tauchschule, wo wir mit Kaffee und Snacks empfangen wurden. Da wir sehr früh aufgestanden waren und so ein Tauchgang nicht ohne ist, verbrachten wir den Rest des Tages mit Faulenzen.

Da wir, wie bereits erwähnt, unseren Urlaub etwas verkürzen mussten, gestaltete sich die Rückreise etwas problematisch. Unser Flug nach Chennai ging nämlich am Freitagmorgen um sieben Uhr von Port Blair aus. Die erste Fähre von Havelock Island nach Port Blair ging aber erst um acht Uhr. Wir mussten also schon am Donnerstag los, um noch auf die Hauptinsel zu kommen. Also verbrachten wir den Donnerstag so lange wie möglich im Hotel und widmeten uns der Berufsschule. Allerdings wurde die letzte Fähre wegen eines Sturms, der gerade über die Inseln zog, um eine Stunde vorverlegt. Aus diesem Grund haben wir den Teil der Schule, an dem wir nicht aktiv teilgenommen haben, mit Verspätung absolviert und den Rest leider verpasst. Unser eigentlicher Plan war es, die Nacht am Flughafen zu verbringen. Doch zu unserer Überraschung stellte sich heraus, dass dieser Öffnungszeiten hatte und nicht die ganze Nacht geöffnet war. Also suchten wir uns schnell ein Hotel in der Nähe des Flughafens und konnten so trotz aller spontanen Änderungen doch noch etwas Schlaf finden. Der Rückflug verlief problemlos und durch den verkürzten Aufenthalt auf den Andamanen genossen wir die freien Tage in Bangalore.

Vielen Dank an Antonia Gmünder und Stefanie Bärlocher für die Organisation und den Betreuer unseres Auslandaufenthaltes in Indien! Durch die Planung und Unterstützung vor Ort war alles reibungslos organisiert und wir konnten eine spannende und wertvolle Zeit erleben. Ihre Hilfe und Vorbereitung haben diesen Aufenthalt wirklich bereichert – dafür ein großes Dankeschön!

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