Ausflug Trivandrum

Reise
Die Reise nach Trivandrum ging dieses Mal schon ein bisschen früher los als normal. Die Fahrt zum Flughafen verlief ohne Probleme und wir kamen pünktlich am Flughafen Kempegowda Bangalore an. Alles andere als pünktlich war aber unser Flugzeug. Der eigentliche Flug um 00:15 Uhr wurde gestrichen und wir wurden sehr zu unserem Ärger auf den nächsten Flug um 00:55 umgeteilt. Um die Wartezeit über die Runden zu kriegen, machten wir es uns im KFC gemütlich und assen noch etwas Kleines. Die letzte Stunde der Wartezeit verbrachten wir dann noch auf den unbequemen Stühlen beim geplanten Gate und probierten ein bisschen zu schlafen. Dies war aber nicht möglich, da wir sehr ungemütliche Inder neben uns hatten. Als dann endlich unsere Wecker klingelten, mussten wir feststellen, dass unser Flug noch einmal verschoben wurde. Die neue Abflugzeit war nun 01:25. Uns blieb nichts anderes übrig als zu warten. Als wir dann tatsächlich im Flugzeug sassen und abhoben, dachten wir uns, dass es nur noch besser kommen kann. Doch auch hier haben wir die Rechnung ohne die Flugbegleiterinnen gemacht. Während wir schliefen, wurden wir ca. drei Mal grundlos geweckt, was uns sehr verärgerte. Nach ca. 1.5h Stunden sind wir dann sicher gelandet und haben uns ein Taxi bestellt, welches uns zum Hotel transportierte. Beim Hotel angekommen schluckten wir beide einmal leer. Spätestens jetzt wurde uns klar, wie gut man mit Photoshop Bilder manipulieren kann. Die Realität zeigte uns ein ganz anderes Bild als auf der Buchungsplattform „Booking.com“. Aufgrund der späten Stunde war uns das für den Moment ziemlich egal. Wir wollten nur noch schlafen gehen. Doch schon an der Rezeption wurden wir das nächste Mal stutzig. Zwei Angestellte schliefen tief und fest auf der Empfangscouch. Als wir sie dann endlich geweckt hatten, konnten wir einchecken. Doch auch dies verlief nicht problemlos. Sie wollten unbedingt unsere Pässe bis am nächsten Morgen behalten, was uns sehr verärgerte. Aufgrund der Sprachbarriere war es schwierig, ihnen zu erklären, dass wir unsere Pässe niemals aus den Augen lassen. Um 04 Uhr morgens konnten wir dann endlich unser Zimmer beziehen. Doch was uns dann erwartete, übertraf alles nochmals um Meilen. Wir wurden von einer ca. 8cm langen und 2cm breiten Kakerlake begrüsst. Für Daniel war ab jetzt der Abend/Morgen endgültig gelaufen während Pascal sich unbedingt schlafen legen wollte. Da Daniel panische Angst vor den Tieren hatte, suchte er nach einer alternativen Schlafmöglichkeit, während Pascal sich auf die Jagd nach dem hässlichen Tier machte. Immerhin hat es Pascal geschafft, das eklige, zähe Tier zu erledigen. Nun war es bereits 05 Uhr und wir konnten uns endlich schlafen legen.

 

Trivandrum – Kanyakumari
Am Freitagmorgen checkten wir aus dem Hotel aus und unser privater Fahrer für die nächsten drei Tage wartete schon auf uns. Wir haben zu viert für das geräumige Auto, Fahrer und allen möglichen Zusätzen 150 Franken bezahlt. Da wurde uns wieder einmal bewusst, wie billig das Reisen in Indien ist. Bevor die Reise aber richtig losgehen konnte, holten wir Patrick und Yves am Flughafen ab. Der Grund, weshalb wir nicht gemeinsam geflogen sind, war folgender: Da die Zwei die Reise schon viel früher gebucht hatten, waren die vorgesehenen Flüge mittlerweile fast doppelt so teuer und wir wichen deshalb auf günstigere Flüge aus.

Auf dem Weg an den südlichst gelegenen Ort von Indien (Kanyakumari) legten wir immer mal wieder einen 20160812_114938Zwischenstopp ein, um das Meer und die schönen Strände zu geniessen. Das Meer war angenehm warm und der Meereswind machte die brütende Hitze erträglich. Das Mittagessen nahmen wir natürlich auch am Meer zu uns. Auf einer gemütlichen Restaurantterrasse, mit hammermässigem Blick auf das Meer genossen wir das europäische Mittagessen.

20160812_140815_001Am Nachmittag nahmen wir dann noch das letzte Stück Autofahrt bis ganz in den Süden in Angriff. Die Strassen führten durch abgelegene Dörfer, durch dichten Wald und an Meer und Stränden vorbei. Um ca. 17:15 erreichten wir das Hotel für die nächste Nacht. Da wir den Sonnenuntergang am südlichsten Punkt Indiens erleben wollten, blieb uns nur wenig Zeit und schon gings wieder los. Der Sonnenuntergang am Meer war sehr speziell und wunderschön. Die letzten Sonnenstrahlen beleuchteten das idyllische Dorf am Meer traumhaft, ehe die Sonne hinter der Dorfkirche verschwand. Nach dem Abendessen fielen wir alle todmüde ins Bett (diesmal ohne Kakerlaken :)).20160812_18074020160812_181123(0)

 


 

 

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Kanyakumari – Kalipara
Am nächsten Morgen war bereits um 05:45 Tagwache, da wir auch den Sonnenaufgang am Strand erleben wollten. Wir waren definitiv nicht die Einzigen, die diese Idee hatten. Schon unzählige Menschen hatten sich am Meer versammelt und warteten gespannt auf die ersten Sonnenstrahlen.20160813_061758
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Der Sonnenaufgang in Kanyakumari war etwas Einzigartiges. Am Horizont tauchten die ersten Sonnenstrahlen auf und führten zu einem wunderschönen Glitzereffekt auf dem Meer. Ebenso erhellten sie zwei Inseln, auf denen ein Tempel und eine Statue in die Höhe ragten. Kein Wunder also haben sich am morgen früh so viele Menschen ans Meer aufgemacht, denn der Sonnenaufgang in Kanyakumari bekommt eine ganz neue Bedeutung. Noch vor dem Morgenessen suchten wir einen Strand auf, um ein Bad im Meer zu geniessen. Das Wasser war angenehm warm und der warme Morgenwind sorgte für ein angenehmes Klima. Ausser ein paar zwitschernde Vögel waren wir die Einzigen am Strand.

 

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20160812_180151Wir genossen den ruhigen Morgen, bevor wir uns dann für das Morgenessen frisch machten. Das Frühstück im Hotel war nicht besonders gut und somit blieb uns nichts anders übrig, noch ein zweites Mal in einem anderen Restaurant zu frühstücken. Mit leerem Magen lässt es sich ja bekanntlich nicht gut reisen. Als dann auch der letzte Hunger gestillt war, ging unser Trip weiter. Das Tagesziel war ein abgelegenes Hotelresort in Kalipara. Während der Fahrt legten wir nicht mehr gleich viele Stopps ein wie am Vortag, doch für eine Besichtigung hat es doch noch gereicht. Abseits der Stadt haben die Inder ein WUnbenanntasserviadukt errichtet, um Bauern abseits der Wasserquelle mit der nötigen Menge an Wasser zu versorgen. Das Bauwerk ist über eine Schlucht gebaut und ist ca. 300 Meter lang und 50 Meter hoch. Das Viadukt ist aber nicht nur als Wassertransportsystem gedacht, sondern auch als Brücke und so konnten wir einen kleinen Spaziergang darüber machen und die atemberaubende Aussicht geniessen. Nach weiteren zwei Stunden Autofahrt haben wir dann tatsächlich, abseits jeder Zivilisation und tief in der Natur, unser Hotel gefunden. Wir wurden freundlich empfangen und direkt zu unseren Bungalows geführt. 20160813_155223Zu zweit teilten wir uns einen Bungalow mit einem grossen Bett und einem Bad. Der Raum war nicht sehr gross, doch nur für eine Nacht reichte es völlig aus. Wir waren so begeistert vom Hotel, der Aussicht und der Atmosphäre, dass wir erst einmal ein paar Minuten auf dem Balkon genossen. Viel konnte man in der Gegend eh nicht unternehmen. Das war uns schon von Anfang an bewusst und wir konnten uns prima mit dieser Situation abfinden. 20160813_160754
Beim Check-in wurden uns die verschiedenen Massagen, welche sie direkt im Resort anbieten, vorgestellt. Auf dieses Angebot konnten wir unmöglich verzichten und so hat jeder von uns noch vor dem Abendessen eine 30 minütige Massage genossen. Nach der langen Autofahrt konnten wir uns so wunderbar erholen. Genau so gut wie die Massage war das Abendessen. Zu feinen Fisch-Frys und verschiedenen Currys wurde indisches Brot serviert. Wären die Mahlzeiten überall so lecker wie in diesem kleinen Restaurant, würden die Probleme mit dem Essen sofort in den Hintergrund geraten. Nach dem super Tag fielen wir am Abend müde ins Bett und freuten uns schon auf den Rest unserer Reise.

 

Kalipara – Trivandrum
Wer würde während den Ferien freiwillig um 6 Uhr aufstehen. Wir ganz sicher nicht 🙂 Doch auch am letzten Tag unsere Reise im Süden sind wir wieder früh aufgestanden. Diesmal nicht wegen dem Sonnenaufgang oder dem Meer, sondern wegen der tollen Massage. Jeder wollte nochmals eine stündige Massage über sich ergehen lassen. Da nur ein Masseur zur Verfügung stand und wir pünktlich die Weiterreise antreten wollten, musste (durfte) der Erste bereits um 6 Uhr in die Massage. Durch die hervorragende Planung, rollten wir exakt um 10:30 Uhr Richtung Trivandrum los. Unser erstes Zwischenziel war ein Wasserfall. Da aber Regen einsetzte, wurde der Besichtigungsort geschlossen. Diese Besichtigung fiel also wortwörtlich ins Wasser. Spontan entschieden wir uns um und fuhren auf einen 1100 Meter hohen Berg. 20160814_122029Leider war die Sicht aufgrund des aufgezogenen Nebels extrem schlecht. Zum ersten Mal seit wir in Indien sind, haben wir ein ähnliches Klima erlebt wie in der Schweiz. Die Bergluft war kühl und der Wind liess die Nebelschwaden umherwirbeln. Als wir dann auch diesen Berg (ausnahmsweise darf man hier wirklich das Wort Berg gebrauchen) gesehen hatten, setzten wir die Fahrt nach Trivandrum fort. In Trivandrum stand dann das feine Essen wieder im Vordergrund. Nach der langen 20160814_182037(0)Fahrt assen wir in einem Kaffee ein Stück Kuchen und tranken einen feinen Kaffee. Anschliessend besuchten wir noch den berühmten Strand von Trivandrum. Die grossen Wellen, der Salzgeschmack in der Luft und der Sonnenuntergang im Hintergrund sorgten für eine geniale Abendstimmung. Den Spaziergang am Meer nutzten wir für spannende Gespräche und zur Erholung.

Nach dem sehr feinen Abendessen in einem italienischen Restaurant bestellten wir uns ein Taxi und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Der Flug war um 4 Uhr nachts angesetzt, doch wir waren bereits um 23 Uhr dort, da wir für die kurze Nacht nicht extra ein Hotel buchen wollten. Zum Glück stellte der International Airport Trivandrum bequeme Sessel zur Verfügung, auf welchen man sehr gut schlafen kann. Unser Flieger der IndiGo Airline hob pünktlich ab und kam sicher in Bangalore an. Nach dem üblichen Programm wie auschecken, Taxi bestellen und nach Hause fahren, kamen wir gut in unserem Apartment an.