Von Flop zu Top in 4 Akten, Akt 4 / From Flop to Top in 4 Acts, Act 4

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Herzlich Willkommen liebe Leser und Leserinnen, zum letzten Blog unserer vierteiligen Serie. Viel Spass beim Lesen.

Akt 4: Independence Day und Touristen

Diesen Morgen weckte uns nicht die indische Musik, sondern ein Gockel. Da die Sonne bereits durch die Schlitze des Rollladens fiel, standen wir auf. Als wir auf den Balkon hinaustraten, begrüsste uns der friedlich dahingleitenden Fluss. Kurze Zeit später kam unsere Gastgeber mit dem Frühstück. Am Vortag erklärten wir, dass wir uns überraschen lassen und das gleiche, wie sie essen würden. Wir bekamen Puttu & Kadala. Jetzt kam die Frage auf, wie erklärt man Europäern, wie man ein indisches Frühstück isst. Ganz einfach: Man nehme seine rechte Hand und vermische alles zu einer Masse, so erklärt es uns der Sohn der Gastfamilie. Nach dem Frühstück schenkten wir der Familie einige Rappen, da uns das Treehouse so gut gefallen hatte. Danach machten wir uns auf. Zurück, ins Zentrum von Kochi. Wir machten uns auf den Weg zur Bushaltestelle, welche sich in der Nähe unserer Bleibe befand. Wir rannten noch zum Bus als dieser ankam. Kaum war die Türe hinter uns zugeschlagen, fuhr der Busfahrer auch schon los.

Die Türe war an einem Seil befestigt an, welchem der Kontrolleur die Türe bei jedem Halt erneut zuzog. So fuhren wir einige Zeit und stiegen schlussendlich vor der Brücke aus, jene wir am Vortag überquert hatten. Wir liefen über die Brücke und sahen Schiff, Fischvorrichtungen und einige Boote auf dem Meer. Als wir den Kreisel vom Vortag passierten, flogen ein paar Helikopter mit der indischen Fahne vorbei. Dies, da heute der Independence Day gefeiert wurde. An diesem Tag, im Jahre 1947, befreiten sich die Inder von der Kolonialherrschaft der Briten. Überall in Indien hing die indische Flagge und Ballons in den Farben grün, weiss und orange. Wir begaben uns daraufhin mittels Uber zum Palast von Kochi. Auf der Fahrt schlug uns der Uberfahrer einige Plätze vor, welche wir anschauen sollten. Am Eingang des Palastes angekommen, realisieren wir mittels Schild, dass der Palast heute geschlossen hatte. Somit entschieden wir uns, den Palast auszulassen und gleich zum Mittagessen überzugehen. Wir hatten bereits über Zomato ein Restaurant ausgesucht. Einige Busfahrten später und einem kurzen Fussmarsch erreichten wir es. Zu unserem Erstaunen warteten Menschen vor dem Restaurant. Ein militärisch gekleideter Mann mit roter Mütze, auf welcher ein Stern prangte, führte eine Liste, wer als nächster hineindurfte. Nach gut 20 Minuten wurden wir hereingebeten.

Als wir uns setzten, wurde uns direkt ein Glas Wasser und Tee gebracht. Laurids war sichtlich begeistert von der Teekanne, mit welcher sie uns im Verlaufe des Essens nachschenkten. Nach einem wohltuenden Essen bestellt ich mir einen Fruchtsalat und Laurids einen Eisbecher. Wir tauften ihn auf den Namen «ein Diabetiker zum Mitnehmen». Nach dem Speisen machten wir uns auf den Weg zur MG Road von Kochi. Nach einer kurzen Busfahrt sowie eines Marsches erreichten wir eine Metrostation. Die Metro verläuft über der Stadt und ist auf Pfeilern gestützt. Es gibt auch eine in Bangalore. Jedoch ist diese noch nicht fertiggestellt. Nach einer kurzwelligen Fahrt kamen wir an der Haltestelle MG Road an. Wir liefen durch die Strassen der MG Road und bemerkten «Mit einem Roller kommt man durch jede Lücke, aber als Fussgänger durch jeden Spalt.» Einige Strassen weiter erblickte ich es und mir war klar, das musste ich haben.

Nach kurzen Preisdrücken waren sie in unserem Besitz und wir liefen mit Ihnen durch die Strassen von Kochi. Nun waren wir nicht nur weisse Touristen, sondern auch Vollbluttouristen, wie Laurids meinte. Während wir in der Metro zurückfuhren, wünschte uns ein Inder einen fröhlichen Independence Day. Unsere Caps fallen auf, keine Frage. In der Station angekommen machten wir noch einen Abstecher in die, an die Metro anschliessende, LuLu Mall. Dort schauten die Menschen auf eine Gruppe Tänzer, welche im Erdgeschoss einen Tanz vollführten. Als wir den Tanz eine Weile betrachtet hatten, gingen wir hinaus in die Richtung einer Kirche. Diese hatten wir sowohl geplant als auch schon von der Metro aus erblickt. Dort angekommen, erwartet uns eine grosse Kirche, welche eine achteckige Form besass. Sie war von aussen sehr imposant. Wie wir es uns gewohnt waren, zogen wir vor der christlichen Kirche die Schuhe aus und betraten dir Kirche, um dem Gottesdienst zu lauschen. Als er endete und die Leute sich verteilten. Gingen wir ins Zentrum der Kirche und waren sprachlos von dem architektonischen Aussehen der Kirche.

Als wir unter dem Balkon für die zweite Ebene hervortraten, entfaltete sich über uns eine gewaltige Kuppel. Über dem Alter erstreckte sich ein Torbogen, welcher mit Verzierungen und Zeichnungen reich bedeckt war. Dahinter stand eine goldige Jesus Statue. An beiden Seiten des Torbogens befand sich ein Bild aus Holz, welches bis zur Decke ragte. Die Bilder bestanden aus 3D geschnitzten Holzfiguren. Als wir die Kirche verliessen, waren wir uns einig. Wir sind extrem beeindruckt von der Kirche und fanden schlecht Worte um sie zu beschreiben. Während wir zum Sleeper-Bus liefen, liessen wir die letzten Tage Revue passieren.

Kaum waren wir am Busstand angekommen, rief uns ein Mitarbeiter des Busunternehmens an. Er erklärt uns, dass sich der Busstop um 4km verschoben hatte. Somit liefen wir zügig los. Da wir zu Fuss nur knapp angekommen währen, suchten wir uns eine Rikscha. Nach fünf leeren Rikschas fanden wir eine, die bemannt war. Er verlangte 80 Rupien, um uns dorthin zubringen. Als wir bejahten, meinte er nur, dass wir uns eine andere suchen müssten, da seine kaputt sei. Somit riefen seine Kumpels, welche schon zuvor unserem Gespräch gelauscht hatten, eine vorbeifahrende Rikscha herbei. Diese kam auch direkt und wir erklärten der Fahrer den Weg. Als er sagte, er würde uns für 70 Rupien dorthin bringen und wir zustimmten, brachen die Inder um uns in belustigtes Gejohle aus. Wie die Meisten hatte auch dieser Bus Verspätung. Wir wetteten um eine Packung Toast, wer näher an der Ankunftszeit des Busses herankommen würde. Schlussendlich gewann ich mit 10 Sekunden Differenz, bis Laurids den Sieg davongetragen hätte. Dass die Wette so knapp endet, hatte keiner von uns gedacht. Im Bus stellten wir fest, dass dies ein Bus der Premium Klasse war. Wir fragten uns vor dem Einschlafen, ob der Bus extrem gut gefedert ist oder ob das an der Strasse liege.

Nachtrag: Es lag an der Strasse und nicht am Bus.

Wenn Laurids diese Tage in einem Wort beschreiben müsste, dann wäre dies «Unbelievable» und meins wäre «crazy». Diese Reise startete zunächst mit einem Dämpfer und steigerte sich zu einem eindrucksvollen und abwechslungsreichen Erlebnis. Wir sind gespannt, was dieses Land noch für uns bereithält. Zum Schluss haben wir noch ein Wort in Kannada für euch. Kannada ist die Sprache, welche hauptsächlich im Staat Karnataka gesprochen wird, in welchem auch Bangalore liegt. Affe heisst nämlich Kothi. 🐵

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