Madikeri

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Heute kommt der sicherlich schon lange erwartete zweite Teil zu unserem Wochenende in Madikeri.

Auch in Indien gibt es Ausnahmen. Teil 2.

Wie in den meisten Ausflügen, die wir gemacht haben, haben wir auch dieses Wochenende den Sleeperbus genommen, um von Bangalore nach Madikeri zu fahren. Als wir dann am 2:30 Uhr in Madikeri ankamen und uns die Rikschafahrer fragten, ob wir einen «Room» brauchen, mussten wir uns erstmal sammeln und realisieren, wo wir sind. Dazu gehört auch erstmal wach werden. Wer bis hier hin nichts versteht, sollte zuerst den ersten Teil dieser Geschichte lesen, das ist der Blog «Es geht weiter». Dort erfahrt ihr, wie es zu dieser Situation gekommen ist. Jetzt, wo wir einigermassen wach sind, besprechen wir, ob wir den Fahrern vertrauen können und ob wir gleich mit unserem Sightseeing Programm starten wollen oder ob wir zuerst noch ein wenig mehr Schlaf sammeln sollen. Da wir in den vorherigen Wochenenden schon viel gesehen haben und wenig geschlafen haben, hatten wir deshalb jeweils ein strenges Wochenende. Unser Körper sagte dann deutlich, dass er es dieses Wochenende gemütlicher haben will. So stimmten wir den Fahrern zu. Also fuhren wir an Morgen am 2:45 Uhr mit einer Rikscha durch den stillen Ort Madikeri. Sie brachten uns zu einem Hotel, wo wir ein Zimmer haben können. Aals wir dort ankamen wurde geklopft und geklingelt, aber es machte niemand auf. Also stiegen wir wieder ein und die Fahrt ging weiter. Beim zweiten Hotel hatten wir Glück. Der Inhaber, der im Eingangsraum geschlafen hat, kam an die Tür und mache uns auf. Nach kurzem Verhandeln hatten wir ein Zimmer, in dem wir dann auch direkt nochmals schlafen gegangen sind. Als wir dann am 7:45 Uhr wieder aufgestanden sind, haben wir unsere Sachen eingepackt, das waren Stecker und Ladekabel für das Handy, welches wir noch geladen haben. Als wir aus den Zimmern kamen, stand da schon ein Taxifahrer und streckte uns eine Visitenkarte entgegen. Darauf waren verschiedene Orte in Paketen, die wir buchen konnten. Wir steckten die Karte erstmal ein und lehnten ab, denn wir hatten einen Bären oder besser gesagt einen Tiger Hunger, den wir stillen wollten. Als der Fahrer uns schon sagte, dass er uns zu einem Restaurant bringen kann, wo wir Frühstück essen können. Gesagt getan, aber zuerst wurde nach dem Preis gefragt und als er gesagt hat, dass er sowieso dorthin geht und uns gratis mitnimmt, stiegen wir ein. Nach einen üblichen Frühstück mit Dosa und Kaffee respektiv für Robin einen Tee, diskutierten wir über das Angebot des Taxifahrers. Wir einigten uns, das Angebot anzunehmen, wenn wir die Orte etwas umtauschen können. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Fahrer sitzen wir im Auto auf dem Weg zu unserem ersten Ziel. Das ist die Quelle des Fussels «Kaveri». Dort hat es auch einen Tempel, den wir besuchten. Der Fluss ist 800 Kilometer lang und versorgt Karnataka und Tamil Nadu mit Trinkwasser und Wasser für die Landwirtschaft. Wir genossen die Aussicht und das Wolken und Nebel Spiel.

Nach einer kurzen Rastpause im Tempel sind wir zurück zu Taxi und wieder Richtung Madikeri gefahren. Unterwegs haben wir noch einen anderen Tempel besucht, der eine schöne und für uns Techniker spannenden hölzernen Dachstock hatte. Als nächstes fanden wir uns im Dschungel wieder inmitten von Kaffeebäumen, denn wir besuchen eine Kaffeeplantage, die sich mitten im Dschungel befindet, den die Kaffeebäume brauchen
Schatten, damit sie gut wachsen und keinen Sonnenbrand bekommen. Wir sind mit einem Führer und einer anderen Familie, die auch aus Bangalore kommt, in dieser Plantage unterwegs. Es ist spannend zu sehen, wie Kaffee aber auch verschiedene Gewürze wie Pfeffer, Vanille, Zimt, Orangen und Mangos wachsen und angebaut werden. Am Ende der Führung haben wir noch den Verarbeitungsprozess von Kaffee angeschaut. Leider benutzen sie keine Bühler Maschinen. Robin kaufte sich Tee und die Reise ging weiter. Als nächstes besuchten wir den Abbey Fall. Als wir dort angekommen sind, hat es begonnen zu regnen was gut war, da alle anderen Touristen fluchtartig zu einem Unterstand gegangen sind und uns so die freie Sicht auf den Wasserfall gewährten. Wir genossen den Regen und den Wasserfall und natürlich durfte auch ein Selfie mit anderen Leuten nicht fehlen. Nachdem wir halb durchnässt wieder beim Auto waren, ging es weiter zum Raga’s Tomb. Das sind drei Bauwerke in einem kleinen Park. Im mittleren und grössten Bauwerk ist der damalige König und seine Frau begraben. Wir schlenderten gemütlich durch den Park und schauten uns die Grabstätte an. Wir genossen ebenfalls die Aussicht auf die Stadt, allerdings sahen wir nicht so weit, da der Dschungelnebel tief über dem Tal hing. Dann ging es schon wieder weiter zu unserer letzten Haltestelle für heute. Das Fot von Madikeri ist schon gut heruntergekommen. In einer kleinen Kirche neben dem Eingangstor befand sich ein Museum über die Burg und allgemein dieses Zeitalters. Robin fand die Umnutzung der Kirche etwas speziell, ich natürlich auch, aber auch gelungen. Nach dem Museum liefen wir eine Runde auf der Burgmauer. Wir hatten eine Menge Spass, bis unser Fahrer uns per Telefon sagte, das die Zeit zu Neige geht und er, wenn wir länger brauchen, einen Aufschlag verlangte. Somit machten wir uns auf und gingen zurück zum Auto. Der Fahrer brachte uns noch zu unserer Unterkunft, die wir im Vorhinein gebucht haben. Wir waren erstaunt, als wir unser kleines Apartment betraten. Wir hatten eine super Aussicht hinunter ins Tal, wo sich Dschungel und Kaffeeplantagen vermischen. Da wir recht erschöpft von dem Tag waren, gingen wir duschen und dann direkt ins Bett.

Gut Nacht.

Für den nächsten Tag haben wir nur einen Tempel geplant, der etwas ausserhalb von Madikeri seinen Platz gefunden hat. Der Padmasambhava Buddhist Vihara, oder auch Golden Tempel genannt, ist ein Tempelkomplex, den dem Buddhismus geweiht ist. Der Komplex beinhaltet auch Platz für Buddhisten, die dort leben. Auf jeden Fall wollten wir es besuchen. Dazu haben wir uns eine Busverbindung herausgesucht und den Weg auf unseren Karten markiert. Aber zuerst haben wir ordentlich ausgeschlafen und sind erst um 10:00 Uhr aufgestanden. Anschliessend haben wir unsere Sachen zusammen geräumt und haben uns in der Küche an den Tisch gesetzt und Frühstück gegessen. Es gab klassisches südindischen Frühstück, Idli mit Samba. Natürlich durfte ein Tee und ein Kaffee nicht fehlen. Anschliessend holten wir die Rucksäcke und wir gaben den Schlüssel dem Vermieter zurück. Dann starteten wir mit einer Menge guter Laune im Gepäck die Wanderung zur Bushaltestelle. Was wir auf der Karte nicht sehen konnten, ist, dass der Weg über den Hügel ging und sehr steil aufwärts ging. Aber wir waren guter Dinge und hatten Spass und liefen den steilen Weg hinauf. Als kurz nach dem Beginn des Anstieg uns einen Pick-up Truck von hinten nähert. Der Truck hatte hinten zwei Bananenpalmen geladen und zwei Leute, die diese festhalten. Wir gingen vorbildlich zur Seite das der Truck genügen Platz hatte, um durchzufahren, als dieser plötzlich neben uns hielt und die beiden Männer auf der Ladefläche uns zu winkten, um aufzusteigen. Wir liessen uns kein zweites Mal bitten und stiegen auch auf die Ladefläche. Als wir sicher platzgenommen haben, ging die Fahrt in einem Schritttempo weiter den steilen Hügel hinauf. Es war eine holperige Fahrt, aber wir kamen schneller den Hügel hinauf, als wenn wir alles gelaufen wären. Als wir oben ankamen, hielt der Pick-up an und wir konnten unseren Weg zur Bushaltestelle fortsetzen. Der Truck hatte seine Reisezeit auch erreicht, denn die Bananenpalmen kamen als Dekoration zu einem Tempel auf dem Hügel. Als Dankeschön schenkten wir den Männern einige unserer Schweizermünzen, die wie genau für solche Fälle dabeihaben. Die nächste Herausforderung erwartete uns schon an der Bushaltestelle. Welches ist unser Bus? Wir fragten uns wie immer durch und fanden den richtigen Bus. Kurz darauf ging die Reise los. Nach einem kurzen Fussmarch erreichten wir den Golden Tempel. Als wir vor dem Eingang standen, wurden wir schon von dessen kunstfertigen Schönheit überrascht. Es war nicht sonderlich gross aber von vielen kleinen, detaillierten Malereien schön verziert. Aber das war erst der Anfang, als wie die Anlage betraten in das erste Gebäude gingen, wurden wir schier erschlagen von dieser Pracht und Feinheit der Malereien und Verzierungen. Die Wände waren mit grossen Bildern bemalt, die aber auch bis ins kleinste Detail gingen. Dazu wurde das Bild mit kleinen Textstellen verziert, die in einer normalen, kleinen Schrift geschrieben sind. Einfach unglaublich und wunderschön.

Da wir heute beschlossen haben, den heutigen Tag in diesem Tempel zu verbringen, setzten wir uns eine Zeit in diesem Gebäude auf den Boden und staunten die Farbe von den Wänden. Anschliessend wechselten wir in das Hauptgebäude. Da es gerade Gebetszeit war, setzten wir uns an den Rand und lauschen gespannt dem Gebet und staunten das Bauwerk und die Malereinen an. So verbrachten wir den ganzen Tag in dieser Tempelanlage. Am Abend marschierten wir wieder zurück, denn wir wussten nicht, wie lange die Busse auf dieser Strecke fahren. Bevor wir uns wieder an die Aufgabe machten, den richtigen Bus zu suchen, kauften wir uns ein Kilogramm Bananen. Weil die Bananen so gut schmeckten, haben wir uns gleich zwei weitere Kilos gekauft. Somit assen wir während der Busfahrt unsere Bananen. Als wir dann wieder in Madikeri waren, besuchten wir noch einen Tempel, der mitten in der Stadt stand, da der nicht so weit von der Bushaltestelle entfernt war. In diesem Tempel genossen wir den Sonnenuntergang. Man würde denken, dass uns die drei Kilogramm Bananen sattgemacht haben, aber nach dem Temelbesuch landeten wir in einer Pizzeria und verdrücken jeweils noch eine Pizza zum Abendbrot. Satt und zufrieden wollten wir gemütlich zu der Bushaltestelle gehen, an der unser Sleeperbus halten wird, um uns nach Bangalore zu fahren, doch der uns, als wir die Türe öffneten, entgegenpeitschende Regen hatte andere Pläne. So setzten wir uns wieder und warteten bis der Regen nachliess, um dann zur Bushaltestelle zu laufen. Glücklicherweise hatte der Regen Mitleid und wir konnten nach 40 Minuten unseren Fussmarsch antreten.

Dort angekommen mussten wir noch eine Weile warten, bis der Bus kam und dann hiess es Abschied nehmen und welcome home. Wir erreichten Bangalore am Morgen um 4:00 Uhr. Uber brachte uns sicher über die leeren Strassen nach Hausen, wo wir mit Vergnügen nochmals eine Zeit lang hinlegten bevor wir am 6:30 Uhr wieder aufstanden, um den Weg zur Arbeit anzutreten.

Wir hoffen, euch hat der Bog gefallen.

In den folgenden Wochen begann schon der Anfang vom Ende unserer Zeit in Indien.

Was wir in dieser Zeit noch erlebt haben, wollen wir euch auch noch teilen, also bleibt dran und liest weiterhin unseren Blog.

Es folgen noch weitere Blogs.

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