Reise durch Nordindien – City 1 / Journey through North India – City 1

The english version is on page 2

Ein herzliches Willkommen an alle Leserinnen und Leser. Wir freuen uns, euch wieder auf unserem Blog begrüssen zu dürfen. Diesmal nehmen wir euch mit auf unsere Reise nach Nordindien. Da wir im Rahmen unseres Auslandsaufenthaltes eine Woche Ferien nehmen durften, konnten wir eine andere Seite von Indien erkunden. Somit starten wir direkt mit dem Beginn unserer Reise nach Delhi. 

Delhi, die Stadt der Läufer 

Am Freitagabend, dem 13. Oktober, ging unser Flug nach Delhi. Wir bestellten uns ein Uber, welcher uns zum Flughafen bringen sollte und fuhren los. Nachdem unser Fahrer einen Schleichweg zum Flughafen genommen hatte, welcher sich abseits des Highways befand, kamen wir an. Dort angekommen, wurden unser Pass und das Ticket überprüft. Zudem wurde unser Gesicht gescannt. Später wurde dies als alleinige Kontrolle verwendet. Unseren Pass brauchten wir nicht mehr. Wir gingen in den Flughafen hinein und kamen mit einem Inder ins Gespräch. Dieser war in der vergangenen Woche an einer IT-Messe in Bangalore. Nach einem kurzen Austausch und der letzten Sicherheitskontrolle trennten sich unsere Wege. Natürlich durfte ein Selfie nicht fehlen. 

Während wir darauf warteten, dass unser Gate sich öffnete, erkundeten wir die Läden des Flughafens. Als um 21:15 Uhr sich unser Gate öffnete, traten wir hindurch und fuhren mit einem Shuttlebus zu unserem Flugzeug. Dieses stand bereits auf dem Rollfeld. Um 22:00 Uhr startete unser Flieger Richtung Delhi. Wir beide schliefen während des Fluges und fanden uns um 1:10 Uhr in Delhi wieder. Wir nahmen uns einen Uber zu unserem Hotel und fuhren sogleich los. Kurz vor dem Hotel stiessen wir auf eine Barrikade der Polizei. Sie versperrten die Strasse zu unserem Hotel. Nachdem wir drei weitere Zufahrten probiert hatten, waren wir fast einmal um das ganze Hotel herumgefahren. Kaum waren wir im Hotel angekommen, gingen wir müde ins Bett.  

Am nächsten Tag machten wir uns nach einem guten Frühstück und einer ordentlichen Schicht Sonnencreme auf zu unserem ersten Ziel in Delhi. Dies war das Minarett und der Wachturm Qutab Minar. Um den Turm herum befanden sich alte Ruinen sowie Moscheen.  Aufgrund diverser Beschädigungen am Turm wurde er im Laufe der Jahrhunderte mehrmals repariert und auch die Glocke auf der Spitze wurde ausgetauscht. Die alte Glocke befindet sich nun in derselben Gartenanlage wie der Turm Qutab Minar. Ein Touristenführer zeigte uns den Ansatz eines weiteren Turms. Er erzählte, dass vor langer Zeit ein nicht indischer Prinz einen höheren Turm als Qutab Minar bauen wollte. Jedoch lernte er eine Frau kennen, welche ihm dieses Vorhaben wieder ausredete. Somit ist heute nur der Anfang einer Idee erkennbar.  

Daraufhin fuhren wir zum India Gate. Dieses Gate ähnelt dem französischen Arc de Triomphe, welcher in Paris steht. Es ist ein Kriegsmemorial, das an die indischen Soldaten erinnert, die im Ersten Weltkrieg für das britische Empire ihr Leben liessen. Vor dem Eingang zur dahinterliegenden Gedenkstätte wurde Laurids mal wieder fälschlicherweise zu der Frauenkontrolle gerufen. Nachdem er den Wachmann aufgeklärt hatte, durfte auch er die Kontrolle der Männer passieren. Innerhalb des Memorials befanden sich viele Steine, in welche Namen gehauen waren.  

Danach begaben wir uns zu unserem letzten Ziel für den heutigen Tag. Den Lotus Tempel. Dies ist ein sehr bekanntes Meditationszentrum. Bevor wir hineingelassen wurden, bat man uns um Ruhe. Dies damit die Leute meditieren konnten, welche sich im Inneren des Lotus Tempel befanden. Im Inneren des Tempels waren Holzbänke aufgereiht und die Decken führten entsprechend der lotusförmigen Form des Tempels zur Decke empor. Jedes Geräusch, welches entstand, konnten wir wahrnehmen. Wir setzten uns eine Stunde hin. Als der Tempel kurz vor der Schliessung stand, bat uns eine Angestellte zu gehen.  

Als wir aus dem Tempel hinaustraten, erwartete uns ein Sonnenuntergang, welcher sich durch den Lotus Tempel atmosphärisch anhob. Mit uns lief ein Taiwanese aus dem Tempel. Wir redeten mit ihm und es stellte sich heraus, dass er auf Reisen war. Ausserhalb der Anlage wurden wir, wie schon so oft, auf Fotos angesprochen. Auch ein deutsches Pärchen, welches in unserer Nähe stand, blieb nicht verschont. Nachdem die Fotos geknipst worden waren, kamen wir mit ihnen ins Gespräch. Wir beschlossen gemeinsam ein Restaurant aufzusuchen und dort zu essen. Lisa und Thomas, wie wir herausfanden, waren hier, um Ferien zu machen. Sie hatten auch schon Hampi im Süden Indiens besucht. Auch wir waren bereits in Hampi und wir können eine klare Empfehlung für die Stätte aussprechen. Nach einer kurzen Metrofahrt, gefolgt von einem Fussmarsch erreichten wir den gewünschten Ort. Wir assen Paneer und Naan. Danach trennten sich unsere Wege. Wir machten uns auf zum India Gate, um es bei Nacht betrachten zu können. Als wir ankamen, stellten wir fest, dass in der frühen Nacht viel mehr los war als am Tag. Wir umrundeten das Gate und begaben uns ins Hotel. Dort legten wir uns sogleich schlafen. 

Um 4:50 Uhr klingelte der Wecker. Unser Plan stand fest. Wir wollten das India Gate zum Sonnenaufgang betrachten. Wir bestellten einen Uber und fuhren sofort los. Jedoch nicht für lange. Relativ schnell stiessen wir erneut auf eine Barrikade der Polizei. Wir entschlossen uns den Weg zu Fuss zu gehen, auch wenn wir nicht verstanden, warum jeder Weg rund um das Gate abgesperrt war. Nach gut 20 Min Fussmarsch über eine komplett leere Strasse hörten wir Trommeln. Wir gingen neugierig näher. Vielleicht hat ein Tempel schon geöffnet. 

Dem war nicht so. Die Menschen trommelten am Strassenrand auf ihren Trommeln herum. Auf der Strasse liefen Sportler, welche gerade ein Rennen liefen. Wir gingen auf der anderen Strassenseite Richtung India Gate weiter. Wie wir während des Weges herausfanden, handelte es sich um den Vedanta Delhi Half Marathon 2023. Als wir am Ziel ankamen, tummelten sich die Leute auf dem Platz rund um das India Gate. Wir standen vor das Gate und warteten auf den Sonnenaufgang. Kurz darauf wurden wir von den ersten Läufern gefragt, ob wir ein Foto von ihnen und dem Gate machen können. Dies war das erste Mal, dass wir nicht nach einem Foto mit uns gefragt wurden. Wir waren belustigt, als wir die Fotos schossen. Nachdem die Sonne prachtvoll rot-gelblich aufgegangen war, machten wir uns auf den Weg zu einem alten Gebäude, welches wir in der Ferne erblickten. Auf der Strasse liefen munter, teilweise auch keuchend die Läufer entlang. Vom Blinden bis hin zum Läufer mit Anzug fanden wir alle Arten von Läufern. Diese Erfahrung zeigte uns, dass es sich lohnt, früh aufzustehen, auch wenn der innere Schweinehund dagegen ist. 

Als wir an der offiziellen Residenz des indischen Präsidenten angekommen waren, bestellten wir uns einen Uber und fuhren zurück ins Hotel. Dort genehmigten wir uns ein Frühstück sowie eine Schicht Sonnencreme. Darauf ging es zuerst zu Fuss und dann mit der Metro zum Red Fort. Dieses heisst so, weil es aus rotem Sandstein gebaut wurde. Wir gingen hinein und sahen mehrere Gebäude und leere Wasserbecken. Diese Wasserbecken fungierten früher als Kühlanlage, solange sie gefüllt waren. Wir machten uns mit einer Velorikscha auf zu der prächtig aussehenden Moschee Jama Masjid. Diese war ebenfalls aus rotem Sandstein gebaut. Wir entschieden uns, ein Minarett hinaufzugehen, um einen Blick über die Stadt zu erhaschen. Die Minarette waren strikt nach Touristen und Einheimischen getrennt. Dies hatte zur Folge, dass wir einen ganzen Turm für uns alleine hatten und es auf dem anderen nur so von Menschen wimmelte. Wir verbrachten dort eine gute Stunde und genossen die Aussicht über Delhi.  

Als Abschluss des Tages wollten wir einen Ort besuchen, welcher uns sehr oft empfohlen wurde: Swaminarayan Aksharham. Dies ist einer der grössten Hindu Tempel und wurde am 6. November 2005 eröffnet. An den Eingängen befanden sich strenge Kontrolleure, welche die Besucher auf gefährliche Metallgegenstände und Handys kontrollierten. Rund um die Tempelanlage erhoben sich zwei Reihen eines Stachelzauns. Wir mussten unsere Rucksäcke sowie unsere Handys abgeben. Somit können wir euch leider nur Fotos aus dem Internet zeigen. Auf alle Fälle empfehlen wir jedem, der nach Delhi geht, diesen besonderen Ort zu besuchen. Am besten lassen wir die Bilder für sich sprechen. 

Nachdem wir alles wieder beisammenhatten, machten wir uns auf zur Bushaltestelle. An dieser würde der Nachtbus anhalten. Auf der Hinfahrt erblickten wir den einzigen Ort, an welchem es in der Nähe unserer Haltestelle etwas zu essen gab. Und zwar einen Burger King. Ein Schnellrestaurant war auf unserer Favoritenliste ganz unten. Trotzdem benötigten wir etwas für unsere Mägen. Wir liefen zunächst einmal um die ganze Metrostation herum. Der Eingang war nicht ausgeschildert. Das war untypisch. Es war ein schmaler Gang, welcher von der Mitte der Metrostation aus startete. Unser Fazit: Geht nicht zu Burger King in Indien. Dies war uns eigentlich schon im Vorhinein klar. Darauf gingen wir zurück zu unserer Säule, welche die Haltestelle markierte. Dort wurden wir von einem britischen Fotografen angesprochen und kurz darauf kam auch unser Bus. Somit war unsere erste Stadt abgeschlossen. 

Wenn ihr bis hierhin gelesen habt, dann seid gespannt. In wenigen Tagen geht es weiter. Mit welcher Stadt? Das werdet ihr erfahren. Bis dahin, Danke, dass ihr unsere Blog-Beiträge lest und fleissig Kommentare schreibt. Zum Schluss haben wir die Auflösung der Wimmelbilder aus dem zweiten Blog von unserer Reise durch Kalpetta. 

Kommentar hinterlassen:

Ihr Kommentar muss von den Lernenden freigegeben werden, bevor dieser erscheint. Erforderliche Felder sind mit * markiert.