Reise durch Nordindien – City 5 / Journey through North India – City 5

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Lucknow

Hallo zurück auf unserem Blog.

Heute stehen wir um 5:15 Uhr auf, um zu packen. Wir suchten alle unsere Sachen in unserem Hotelzimmer in Agra zusammen, um anschliessend in die Lobby zu gehen und auszuchecken sowie unser vorbereitetes Frühstück mitzunehmen. Danach gingen wir nach draussen in den beleuchteten Garten. Danach trafen wir unseren Rikscha-Fahrer, mit dem wir am Vorabend ein Treffen vereinbart hatten. Er brachte uns zum Bahnhof. Dort herrschte schon ein geschäftiges Treiben. Wir machten uns auf den Weg zu unserem Gleis. Dort assen wir unser Frühstück und warteten auf den Zug. Wir hielten immer wieder einen Blick auf die App «Where is my Train», welche uns die anderen Lernenden empfohlen hatten.

Unser Zug kam fast pünktlich, stand allerdings auf dem falschen Gleis. Wir kontrollierten zweimal, ob es der richtige Zug war und stiegen ein. Wir sahen auf der App nach, wie der Zug aufgebaut war und suchten unsere Klasse. Wir fragten einige Leute, die uns leider in die falsche Richtung schickten. Als wir unser Einzelabteil gefunden hatten, waren wir ein bisschen überrascht. Anstelle von Sitzplätzen waren zwei Betten in unserem Abteil. Das untere konnte man zu einer Bank umbauen. So genossen wir die Zugfahrt durch den Norden von Indien. Während der 6- bis 7-stündigen Zugfahrt haben wir verschiedene Sachen gemacht. Beispielsweise Karten schreiben, gemeinsame Spiele, die Aussicht auf die Landschaft geniessen oder einfach nichts machen und im Bett liegen. Auf der Zugfahrt kam zwischendurch auch ein Mann mit Tee, dem wir mit Freude einige Becher Tee abkauften.

Als wir dann mit einer Stunde Verspätung in Lucknow ankamen, mussten wir überraschenderweise auf einer kleinen Mauer aussteigen, weil der Bahnhof aktuell renoviert wurde. Das Nächste, was uns aufgefallen ist, waren die offenen Bananenverkäufer. Entweder waren sie sehr mutig und hatten keine Angst vor Affen oder an diesem Bahnhof gab es keine Affen. Wir vermuteten Letzteres und machten uns durch die Menge auf den Weg zu unserem Hotel. Dort erwarteten uns die Rikscha-Fahrer. Sie standen auf dem Gleis und fragten uns andauernd, ob wir mitfahren möchten. Zuerst fuhren wir mit der Metro bis kurz vor die Endstation und schliesslich mit einer Rikscha den restlichen Weg ins Hotel. Es war ein schönes Hotel, ein bisschen abseits vom Trubel. Kaum hatten wir unsere Zimmer bezogen, gönnten wir uns eine ausgiebige Erholungspause. Diese dauerte schlussendlich länger als gedacht. So gingen wir um 18:00 Uhr direkt zum Abendessen.

Auf dem Weg durch den stockenden Verkehr entdeckten wir einen kleinen Jungen, der uns aus einem anderen Auto aus anschaute. Ich winkte ihm zu und er winkte zurück. Als wir später im Stau wieder nebeneinanderstanden, liess er das Fenster herunter und fragte uns, woher wir kommen. Wir erzählten ihm, dass wir aus der Schweiz sind und ein paar Monate in Indien arbeiten. Kurz darauf stieg auch sein Vater in das Gespräch ein. Als die Fahrt weiter ging, hatten wir uns angefreundet und waren etwas traurig, den Jungen ziehen zu lassen. Aber falsch gedacht. Wir sahen die beiden noch einmal im Stau und sogar noch ein viertes Mal. Nachdem wir uns von unseren neuen Freunden verabschiedet hatten, gingen wir essen. Wie immer war das Essen lecker und wir assen uns satt. Nach dem Essen ging es nudelsatt und zufrieden zurück ins Hotel und gleich ab ins Bett.

Am nächsten Morgen standen wir um 8:00 Uhr auf. Nach einer gemütlichen Dusche packten wir einen Rucksack für unseren Ausflug. Den Rest unserer Sachen deponierten wir in der Rezeption. Anschliessend ging es mit einem Uber in die Stadt. Dort nahmen wir uns eine Route vor, die von Park zu Park ging, mit einzelnen Abstechern zu einigen Sehenswürdigkeiten. Aber als Erstes frühstückten wir in der Stadt. Nach dem Essen besuchten wir den ersten Park. Wir sahen einen grossen Turm mit einer Uhr wollten da rauf. Wir erhofften uns von dort oben eine super Aussicht zu haben. Als wir oben ankamen, mussten wir durch Cricket spielende Leute gehen und aufpassen, dass wir nicht abgeschossen wurden. Prompt mussten wir das erste Selfie des Tages machen. Als wir den Turm erreichten, mussten wir enttäuscht feststellen, dass der Turm wegen Bauarbeiten gesperrt war. So ging die Reise weiter in den nächsten Park. Dort besuchten wir einen alten Palast des Maharadscha von Lucknow. Als wir das Gebäude erkundeten, fanden wir den Weg zu der Dachterrasse. Auf der Terrasse hatten wir einen guten Ausblick. Als unsere Mägen zu knurren begannen, suchte Robin online nach einem guten Restaurant. Wir machten uns hungrig auf den Weg. Zuerst kamen wir an einem Tiermarkt vorbei. Dort wurden Ziegen und Hühner am Strassenrand gehalten und verkauft. Für uns war es spannend zu sehen, wie so ein Markt funktioniert. Gleichzeitig war es aber auch erschreckend, wie die Tiere behandelt wurden. Danach kamen wir an einem Slam-Gebiet vorbei, wo die Leute unter aufgespannten Plastikplanen lebten. Das hat uns emotional am meisten bewegt. Es war ein richtig komisches Gefühl, durch diese Gegend zu laufen. Als wir durch waren, standen wir an einer Kreuzung, die richtig überfüllt war und unser Weg ging direkt auf die andere Seite. Zuerst erschien das Überqueren aufgrund der Menschenmasse hoffnungslos zu sein. Doch wir nahmen die Kreuzung in Angriff. Wenn die Rikschas durchkommen, schaffen wir das auch. Wir schafften es mit einem grossen Bogen über die einzelnen Strassen und endlich konnten wir essen gehen. Allerdings war uns etwas mulmig im Magen, wenn wir an den Rückweg dachten. Vielleicht war es auch einfach, weil wir Hunger hatten.

Wir genossen ein feines Mittagessen mit verschiedenen leckeren Speisen. Nach dem Essen gingen wir in die Richtung des nächsten Parks weiter. Als wir dort ankamen, bezahlten wir Eintritt und erkundeten den Park. Im Park fanden wir verschiedene Ruinen von zerstörten Bauwerken, die aus der Zeit der Engländer stammten. Es war ein ehemaliges Spital und Kasernen-Komplex. Der Park war sehr weitläufig und so verbrachten wir den ganzen restlichen Nachmittag dort. Wir genossen den Nachmittag in vollen Zügen, es war der letzte Nachmittag im Norden von Indien. Als es dann zu dämmern begann, liefen wir zur nächsten Metrostation. Dort reisten wir mit der Metro und anschliessend mit einem Uber zurück in unser Hotel, wo wir unsere deponierten Sachen holten. Dann ging es ab zum Flughafen. Während wir auf unseren Flug warteten, erkundeten wir den Flughafen. Als wir in das Flugzeug einstiegen, waren wir beide traurig. Die grossartige Zeit im Norden von Indien war schon zu Ende. Wir schwelgten in guten Erinnerungen und flogen nach Bangalore zurück.

Herzlichen Dank, dass ihr unsere Reise mitverfolgt habt.

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